Bestandssignatur

5-22-2010

Laufzeit

1940 - 1943

Umfang

575 Karten/Pläne

Findmittel

Online-Findbuch

Inhalt

Ab Sommer 1940 sollte das im Schwarzatal gelegene Bergschloss Schwarzburg zu einem „Gästehaus des Deutschen Reiches“ umgebaut werden. Ein ursprünglicher Plan, die Schwarzburg für die Unterbringung des beim deutschen Einmarsch in Belgien im Mai 1940 inhaftierten Königs Leopold III. und seiner Familie umzubauen, kam nicht zur Ausführung. Am 22. Oktober 1941 gelangte Schloss Schwarzburg durch einen Übereignungsvertrag mit dem Land Thüringen in das Eigentum des Deutschen Reichs. Zuvor wurden die verbliebenen Nutzungsrechte des Schwarzburger Fürstenhauses abgelöst. Fürstin Anna Luise von Schwarzburg, die im Zuge der Vermögensauseinandersetzungen mit dem Land Thüringen ein lebenslanges Nießbrauchsrecht an ihrer bevorzugten Sommerresidenz erhalten hatte, musste das Schloss Schwarzburg im Juni 1940 innerhalb kürzester Frist räumen.

Für den Umbau zu einem Reichsgästehaus war der Architekt Hermann Giesler zuständig, der seit 1938 als „Generalbaurat für die Hauptstadt der Bewegung“ (München) wirkte; unter seiner Leitung hatten u. a. auch die Errichtung des sogenannten „Gauforums“ in Weimar (ab 1936, kriegsbedingt nicht fertiggestellt) sowie der Umbau des Weimarer Traditionshotels „Elephant“ (1937) gestanden. Die „Bauleitung zur Umgestaltung des Schlosses Schwarzburg“ setzte sich aus Landesbeamten zusammen und stand unter Leitung des Regierungsbaurats Orlamünder. Bei Hermann Giesler und seinem Stab lag die gesamte Bauplanung und die Oberaufsicht über das Bauvorhaben. Zunächst sollte Schloss Schwarzburg laut Führerbefehl innerhalb von nur wenigen Monaten als benutzbar wiederhergestellt werden, doch rückte die anfängliche Priorität des Bauvorhabens angesichts des Krieges immer mehr in den Hintergrund. Im März 1942 erging schließlich durch den Generalbevollmächtigten für die Regelung der Bauwirtschaft, Reichsminister Albert Speer, die Anordnung zur Einstellung der Umbauarbeiten. Mit Abschluss der notwendigsten Sicherungsarbeiten kam das Projekt im September 1942 dann vollständig zum Erliegen.
Anfang 1943 wurde das Thüringische Kreisbauamt Rudolstadt mit der Aufsicht über das Schloss, die baulichen Nebenanlagen und die dort noch vorhandenen Baustoffe beauftragt. Damit gelangten die Unterlagen der „Bauleitung zur Umgestaltung des Schlosses Schwarzburg“ an diese Behörde, die sie nach 1945 in mehreren Ablieferungen an das Staatsarchiv Rudolstadt abgab.

Inhalt

1 Gesamtkomplex.- 2 Schlossanlage (Hauptgebäude, Flügel/Anbauten, Einzelräume).- 3 Außenanlagen.- 4 Technische Anlagen allgemein.- 5 Bauliche und gestalterische Details.- 6 Andere Projekte.