Bestandssignatur

2-18-0345

Laufzeit

1812-1921

Umfang

5,7 lfm

Findmittel

Repertorium

Inhalt

Die aus dem Verkauf des Fürstentums Lichtenberg an Preußen 1834 erlöste Geldsumme wurde im Laufe des 19. Jh. in Grundbesitz angelegt und unter der Bezeichnung Lichtenberger Fideikommiß zusammengefaßt. Die Leitung dieser Vermögensmasse oblag einer Kuratel und einer Kommission mit dem Namen Verwaltung des Lichtenberger Fideikommisses. Ihr Sitz war Coburg. Das Lichtenberger Fideikommiß setzte sich aus folgenden Herrschaften und Rittergütern zusammen:
1. Domäne Wandersleben zwischen Gotha und Arnstadt, 1836 von Preußen erworben, bis 1849 mit eigenem Patrimonialgerichtsamt und mit eigener Forstei.
2. Tiroler Alpen- und Forstbesitzungen bei Hinterriß, Pertisau, Scharnitz, im Karwendeltal und Bächental, 1856 von den Fürsten von Leiningen erworben.
3. Herrschaften Wallsee, Edla und Ulmerfeld im Oberwienerwald in Niederösterreich, erworben 1862 von den Grafen Wickenburg, Schloß Edla 1870, Teile des Gutes 1899 und Herrschaft Wallsee 1895 verkauft.
4. Die in der ehemaligen Provinz Posen gelegene Herrschaft Samter, erworben 1862 von Albrecht von Bethe, mit den Vorwerken Dolenga, Louisenhof, Mutowa und Swindlina.
5. Die ebendort gelegenen, 1869 von der Gutsbesitzerin Fehlan erworbenen und 1911 an den preußischen Staat zur Germanisierung veräußerten Rittergüter Kazmierz und Komorowo mit den Vorwerken Dalne, Emilianowo, erworben 1882, und Gorsewice, Kopanino und Brodziszewo ("Sachsenhof"), erworben 1881.
Der Verwaltung des Lichtenberger Fideikommisses unterstand seit 1846 auch das Greinburger Fideikommiß und seit 1896 auch das Ernst-Albert-Fideikommiß. Die Verwaltung des Lichtenberger Fideikommisses wurde 1896 als "Verwaltung der Sachsen-Coburg-Gothaischen Hausfideikommisse Abteilung für das Lichtenberger Fideikommiß" fortgeführt und 1906 aufgehoben. Die von ihr verwaltete Vermögenssache wurde schließlich der neugegründeten Hofkammer unterstellt.
Die Akten sind über die Hofkammer an das Archiv gekommen. Die im Inhalt unter V-VI angegebenen Teilbestände sind durch Abgaben an die Preußische Ansiedlungskommission 1911 stark gelichtet worden.
A. Urkunden: Besitzerwerb und -verkauf: Gut Wandersleben 1812-1919.- Herrschaft Samter 1862-1917.- Rittergüter Kazmierz und Komorowo 1869-1910.- Gut Brodziszewo 1881-1898.- Vorwerk Emilianowo 1882.- Herrschaft Greinburg 1822-1914.- Herrschaft Wallsee 1862-1918.- Tiroler Alpenbesitzungen 1856-1912.- Gothaisches Hausfideikommiß 1896-1919.- B. Akten: I. Allgemeines: Verhandlungen über Güterankauf, Personalangelegenheiten, Kreditsachen, Bankverkehr 1843-1921.- II. Domäne Wandersleben: Pachtangelegenheiten, Kassen- und Steuersachen 1863-1921.- III. Herrschaften Wallsee, Edla und Ulmerfeld: Ankauf, Organisation und Verkauf der Herrschaften 1852-1912.- Personalsachen auch der Herrschaft Greinburg 1827-1921.- Gebäude- und Grundstücksangelegenheiten 1862-1914.- Forst-, Jagd- und allgemeine Kultursachen 1862-1919.- Haushalts-, Kassen- und Rechnungssachen 1865-1919.- Kreditangelegenheiten, Berechtigungen, Patronatssachen 1862-1919.- IV. Jagden in Tirol: Personalsachen, Haushalts- und Rechnungssachen, Gebäude- und Grundstückssachen, Jagdangelegenheiten, Sonstiges 1872-1919.- V. Herrschaft Samter: Forstsachen, Gebäudeunterhaltung, Zuckerfabrik Samter, Kassenangelegenheiten, Verpachtungen 1843-1898.- VI. Rittergüter Kazmierz und Komorowo: Kapitalsachen, Etat- und Rechnungssachen, Grundstückserwerb, Verpachtungen 1866-1910.- VII. Vorwerk Emilianowo: Grundstückserwerb, Kassenangelegenheiten, Forstsachen 1880-1905.- VIII. Vorwerk Brodziszewo: Grundstückserwerb, Etat- und Rechnungssachen, Forstwirtschaft, Pachtsachen 1880-1902.