Inhalt

Das Statistische Landesamt wurde am 17. Mai 1921 aus den Statistischen Ämtern in Weimar, Gotha und Meiningen mit Sitz in Weimar gebildet. Es war vorerst in der Allgemeinen Abteilung des Innenministeriums eingegliedert, wurde 1924 herausgelöst und auf Grun d der über die einzelnen Ressorts hinausgreifenden Aufgabenstellung in die Präsidialabteilung des Thüringischen Staatsministeriums eingegliedert und bildete dort bis 1945 ein besonderes Referat.
Zu den Aufgaben des Landesamtes gehörten die Beschaffung des von einzelnen Ministerien angeforderten Zahlenmaterials, die Durchführung der von Reich angeforderten statistischen Erhebungen, die Beschaffung und Bearbeitung von statistischem Material außerhalb bestimmter Anforderungen sowie die Herausgabe periodischer Veröffentlichungen wie das Statistische Handbuch, das Ortsverzeichnis, der Thüringenatlas und statistische Vierteljahresberichte.

Der Bestand enthält Unterlagen zur allgemeinen Verwaltung, zu Personalsachen und zur territorialen Zuständigkeit des Landesamtes sowie Schriftwechsel mit Reichsbehörden und Dokumente zu Mitgliedschaften in verschiedenen Gesellschaften. Aus der statistischen Tätigkeit überliefert sind v. a. Ergebnisse der verschiedenen statistischen Erhebungen im Land Thüringen im wirtschaftlichen und insbesondere im sozialen Bereich, so zu Bevölkerungsbewegungen, Volks-, Berufs- und Wohnungszählungen, Erhebungen zum Wohnungsbau, Wahlergebnisse, Betriebs- und Arbeitsstättenzählungen, Lebenshaltung, Löhnen, Steuern und Preisen, Versicherungs-, Gesundheits- und Wohlfahrtswesen, Erhebungen zu Industriez, Gewerbe, Verkehr Bergbau und Hüttenwesen mit kriegswirtschaftlichen Kräftebilanzen, Energie und Wasserkraft, zu Land- und Forstwirtschaft (landwirtschaftliche Betriebsstatistiken, Viehzählungen sowie Informationen zu Produkten und Anbauflächen) und zu kulturellen Belangen.

Nach dem Ende des II. Weltkrieges am 12. Juli 1945 wurde das Amt durch Beschluss des Regierungskollegiums in eine höhere Landesbehörde mit der Bezeichnung Land Thüringen, Statistisches Amt umgewandelt.

GND: http://d-nb.info/gnd/123467-5