Bestandssignatur

2-13-0041

Laufzeit

Umfang

0,3 lfm

Findmittel

Online-Findbuch

Inhalt

Mit einem Regulativ zur Beiziehung der Untertanen mit Spann- und Handdiensten zum Bau neuer Chausseen vom 4. September 1827 (Gesetzessammlung für das Herzogtum Gotha Nr. V) verfügte Herzog Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha den Straßenbau und die Bezahlung aus der Straßenbaukasse. Eine weitere Verordnung zum Kommunalwegbau erließ er zum 31. Januar 1831 (Gesetzessammlung für das Herzogtum Gotha Nr. LXIII). Steuerschulden von Einwohnern konnten auch beim Straßenbau abgegolten werden.
Die Behörde wurde per Dekret vom 19. August 1827 von Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha ins Leben gerufen. Aufgaben der Kommission waren die Leitung und die Besorgung des Chausseeneubaus und die Herstellung von neuen Straßen. Die Kommission unterstand unmittelbar dem Herzog und übernahm die Vermessungs- und Planungsaufgaben der Kammer in Bezug auf den Straßenneubau bis hin zur Regelung von Grundstücksangelegenheiten und die Leitung von Steinbrüchen und Kiesgruben. Sie bestand aus einem Dirigenten Geheimrat von Coburg (später von Wangenheim) dem 1. Mitglied dem Kammervizepräsidenten von Wangenheim (später von Erffa) und dem 2. Mitglied Baurat Heinrich Pörsch und weiteren Ingenieure und Bediensteten. Finanziell wurde die Kommission von der Kammer ausgestattet, welche eine Straßenbaukasse für die Straßenbaukosten unterhielt. Es sollten vor allem die Chausseen im südlichen Thüringer Wald neu ausgebaut bzw. neu gebaut werden. Die Kommission war durch die Verordnung über den Landesverwaltungsorganismus der Herzoglich Sachsen-Coburg und Gothaischen Landen vom 30. Oktober 1828 (Gesetzessammlung für das Herzogtum Gotha Nr. XVII) organisiert. Mit dem Gesetz über die Organisation der Verwaltung im Herzogtum Gotha vom 11. Juni 1858 (Gesetzessammlung für das Herzogtum Gotha Nr. DLXX) wurde die Behörde aufgelöst. Ihre Aufgaben gingen an die Nachfolgebehörden, dem Staatsministeriums Gotha Departement IV Bau- und Straßenrepositur sowie den Bauinspektionen bei den Landratsämtern. Im Locat 9 des Staatsministeriums Departement IV Bau- und Straßenrepositur gibt es unter anderem eine Vielzahl von Akten zum Bau und der Unterhaltung von den Straßen im Herzogtum Gotha ab 1735.
Bemerkenswerte Ingenieure der Kommission waren unter anderem der Baupraktikant Carl Rodemann (späterer Wasserinspektor in Kassel-Wilhelmshöhe), der Hauptmann im eidgenössisch schweizerischen Geniekorps Richard La Nicca (Juragewässerkorrektion in der Schweiz), der Geometer Marius Wölfer und der Chausseebaumeister Franz Zillich.
Der Bestand wurde im August 2011 bei den Paketierarbeiten zu den Umzugsvorbereitungen ins Perthes-Forum-Gotha entdeckt. Ein Findbuch war zu den 41 Akten nicht vorhanden, so dass die Akten im AUGIAS neu verzeichnet wurden. Der Bestand erhielt eine neuen Bestandskennzahl. Die Akten wurden umsigniert, systematisiert, kartoniert. Die Akten sind in einem Findbuch mit Namen-, Ort- und Sachindex erfasst.