Bestandssignatur

5-95-9300

Laufzeit

1947 - 1991

Umfang

0,5 lfm Akten (9 AE)

Findmittel

Ablieferungsliste

Inhalt

Nach 1945 kamen von mehreren Seiten Impulse zur Gründung einer "Gesellschaft zum Studium der Kultur der Sowjetunion".
Bereits 1946 hatte es in einigen Städten der SBZ im Kulturbund, durch den die Gesellschaft in der Gründungsphase beeinflusst wurde, Zirkel, Clubs und Arbeitsgemeinschaften gegeben, die sich mit dem Studium der Sowjetunion beschäftigten. Die Initiative dieser und anderer Gruppen, die von SMAD und SED unterstützt wurden, führten am 13. Juni 1947 zunächst auch in Thüringen zur Bildung von "Gesellschaften zum Studium der Kultur der Sowjetunion". Diese Gesellschaften auf Landesebene entwickelten sich anfangs nahezu selbständig.
Eine Gruppe von Wissenschaftlern betrieb die Gründung eines zonalen Verbandes und formulierte einen Gründungsantrag an die SMAD. Es folgten Besprechungen zwischen hohen Offizieren der SMAD und führenden SED-Politikern. Am 30. Juni 1947 vollzogen Vertreter der Landesgesellschaften und des Berliner Initiativ-Ausschusses im Haus der Kultur in Berlin die Gründung der "Gesellschaft zum Studium der Kultur der Sowjetunion". Diese Gesellschaft, die offenbar noch am gleichen Tag durch die SMAD lizenziert wurde, wählte den Wirtschaftshistoriker Prof. Dr. Jürgen Kuczynski (KPD/SED) zum 1. Vorsitzenden und beschloss die Ausarbeitung eines vorläufigen Statuts.
Auf ihrem 2. Kongress 1949 erfolgte die Umbenennung in "Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF)“. Nach der Auflösung der Länder 1952 gliederte sich die DSF in Bezirks- und Kreisverbände sowie DSF-Grundeinheiten in den Betrieben.
Ziel der DSF war die Überwindung des latenten Antisowjetismus durch Information und Aufklärung. Das Bedürfnis nach kulturellen Veranstaltungen und insbesondere nach Informationen über die russische Kultur erleichterte den Mitgliedern der DSF die Akzeptanz der Ostorientierung der SBZ und später der DDR. Mit dem Beginn der neuen Entwicklungsphase der DSF in den Jahren 1948/49, der Etablierung eines politischen und wirtschaftlichen Systems nach sowjetischem Vorbild, wurde die Gesellschaft zunehmend politisiert und, ähnlich wie andere Massenorganisationen in der SBZ/DDR, zu einem Mittel für die Politik der SED umfunktioniert.
Nach 1990 konnte die DSF trotz eines erheblichen Mitgliederschwundes weiter existieren. Sie ging im Oktober 1996 im Bundesverband Deutscher West-Ost-Gesellschaften e.V. (BDWO) mit Sitz in Berlin auf. Im Jahre 2005 bestand in Thüringen eine "Thüringische Freundschaftsgesellschaft" mit zehn Ortsverbänden.

Inhalt

Mitteilungen des Bezirksvorstandes an die DSF-Kreissekretäre.- SED-Parteitage.- Politische und kulturelle Massenarbeit.- Propagierung sowjetischer Erfahrungen.