Bestandssignatur

NM

Laufzeit

1902-1979

Umfang

7,29 lfm (189 AE)

Findmittel

Datenbank

Inhalt

Die Firma wurde am 01.02.1923 von den Brüdern Franz und Heinrich Meinhardt in Kreuzebra gegründet, hervorgegangen aus dem Kolonialwarenladen ihrer Mutter. Einziger Zweck der Firma war der Handel mit Käse aller Sorten.

Die "Goldenen Zwanziger Jahre" brachten den Aufschwung für die Firma und man bezog neue Wohn- und Geschäftsräume in der Neuen Straße in Dingelstädt. 1930 war erneut eine Vergrößerung nötig, man erwarb ein geeignetes Grundstück in der Dingelstädter Bahnhofstraße und erbaute dort ein Wohn- und Geschäftsgebäude. Kurz vor dem zweiten Weltkrieg handelte man mit deutschem Käse aller Sorten sowie mit Importen aus Holland, Italien und der Schweiz. Gute Erträge erzielte man außerdem durch die Alterung und Reifung von Emmentaler Schweizer in dem großen Tiefkeller. Man beschäftigte viele Arbeiter und unterhielt einen Fuhrpark von etwa 10 Lieferwagen, die luftgekühlt und thermoisoliert Städte in ganz Mitteldeutschland anfuhren.

Der zweite Weltkrieg brachte große Einbußen mit sich, in der Nachkriegszeit musste man sich aufgrund des geringen Käsesortiments auf einen allgemeinen Lebensmittel-Großhandel umstellen. Nährmittel aller Art aus Erfurt und Mühhausen, sowie Backaromen wurden selbst abgefüllt. Man handelte mit Messkerzen und Messwein. Ein wichtiges Standbein wurde der Vertrieb von Spirituosen aus Norhausen und Neudiethendorf.

Die DDR brachte eine zunehmende Verstaatlichung des Hanselsektors. Die beiden Brüder lehnten jedoch Verträge mit dem staatlichen Handel ab und mussten fortan von den Erträgen der ihnen zugewiesenen Kontingente leben. Man suchte sich Produktnischen, handelte vor allem mit Gurken in Fässern aus Großengottern und Sauerkraut aus Schlotheim, Apfelsaft aus Westhausen. Seit Mitte der 1960er Jahre arbeitete die Frima mit Verlust. 1965 verstarb Heinrich Meinhardt. Bis zum 31.01.1971 führte Franz Meinhardt mit tatkräftiger Uterstützung seiner Frau das Geschäft fort, dann beugte man sich dem Alter und wickelte die Firma ab. Noch im selben Jahr verstarb auch Franz Meinhardt.

(Einige nichtarchivische Materialien, wie z.B. Bleistifte mit Werbeschriftzügen der Firma, andere Werbeartikel und Etiketten der Handelswaren, bereichern diesen Bestand)