Bestandssignatur

4-94-9153

Laufzeit

1920 - 1945

Umfang

14,4 lfm

Findmittel

k.A.

Inhalt

Das Bankhaus Wachenfeld & Gumprich, gegründet 1881, hat zeitweise 7, am Ende noch 5 Filialen und beschäftigt durchschnittlich 30 Mitarbeiter, darunter auch Lehrlinge. 1930 wird das Bankhaus in eine Komanditgesellschaft (KG) umgewandelt. Gesellschafter sind die Erben von Else Wachenfeld sowie die Familie Gumprich.
1938 werden die jüdischen Gesellschafter aus der Bank gedrängt. Max Gumprich wird, mit vielen anderen jüdischen Bürgern, in das KZ Buchenwald deportiert und kann dann mit seiner Frau über Kuba in die USA fliehen.
Die Bank für deutsche Industrie-Obligationen in Berlin schickt ihren stellvertretenden Direktor, Hans von Dadelsen, mit 100.000 RM nach Schmalkalden und die Bank heißt von nun an Wachenfeld's Erben & von Dadelsen.
Alle Banken werden am 26.07.1945 auf Betreiben der SMAD in der SBZ geschlossen. Die Bankiers der kleinen thüringischen Banken, darunter die Bank Wachenfeld's Erben und von Dadelsen, schließen sich zusammen, um die Wiedereröffnung der Banken zu erreichen. Dies gelingt Anfang November 1945.
Das Gesetz über das Bankwesen vom 25.02.1949 verbietet dann jedoch die Wiederaufnahme privater Bankgeschäfte. Die noch bestehenden Privatbanken gehen in das Eigentum der Landes Thüringen über. Das Bankhaus Wachenfeld's Erben & von Dadelsen wird, ein Liquidationsverfahren umgehend, am 25.07.1949 von amtswegen im Handelsregister A gelöscht.
Die Akten werden 1949 von der Landesbank Thüringen übernommen. Später werden sie nach Berlin in das Archiv der Staatsbank der DDR gebracht, 1993 dem Thür. Staatsarchiv Gotha und im November 1993 vom Thür. Staatsarchiv Meiningen übernommen.