Laufzeit
1968-1977
Umfang
1 VE
Findmittel
Datenbank
Inhalt
Gerhard Theis (1923-1980) war von Beruf Kaufmann/Angestellter, seit 1971 Invalidenrentner. Er übersiedelte wahrscheinlich 1962 aus Kassel nach Eisenach. Theis trat wohl erst im Erwachsenenalter der ev. Kirche bei und studierte, wohl erst nach seiner Invalidisierung, protestantische Theologie. Ob er hier einen Abschluss erlangte, ist nicht bekannt. Theis beschäftigte sich viel mit der jüdischen Religion und Geschichte, und daher rühren auch seine brieflichen Kontakte mit verschiedenen Korrespondenzpartnern. Aus unbekanntem Grund erhielt er eine Haftstrafe vom 10.3.1980 bis 10.6.1981, während der er im Bezirkskrankenhaus Hildburghausen verstarb. Seine Anträge auf Übersiedlung in die BRD wurden mehrfach abgelehnt.
Es handelt sich um eine zufällige, dem Stadtarchiv durch anonyme Schenkung 2009 zugefallene, Sammlung von Briefen des Gerhard Theis und seiner Familie mit verschiedenen Korrespondenzpartnern. Der Wert dieser Sammlung besteht v.a. darin, dass sie Informationen zur sozialen Lage einer Familie in der DDR, zu den Möglichkeiten des Briefwechsels eines DDR-Bürgers mit Korrespondenzpartner aus dem nicht-sozialistischen Ausland sowie über die Beschwerlichkeiten des Empfangs von Besuchen aus dem Ausland zu DDR-Zeiten enthält.
Die Sammlung enthält auch sehr viele private Informationen zu den persönlichen Verhältnissen des Theis, weshalb die Grundsätze des Datenschutzes streng zu beachten sind.