Laufzeit

1924-1987

Umfang

21 VE

Findmittel

Online-Findbuch

Inhalt

Hermann, K a r l Robert (28. Nov.1885/Unkeroda - 01. Okt. 1973/ Eisenach)
Als Sohn des Gärtners Lorenz H. und dessen Frau Katharine, geb. Herbst, zur Welt gekommen, besuchte er die Volksschule in Unkeroda, ab 1900 die Gewerbeschule in Eisenach und wurde Maurer. 1903 heiratete er Anna Pabst, die 1938 starb, und wenig später in zweiter Ehe Elise Schmidt.
Hermann war 1903 Maurergehilfe, 1907 Polier in Eisenach, 1910 Expedient Thüringer Tribüne, 1911 Gewerkschaftssekretär, 1912 Geschäftsführer des Bauarbeiterverbandes Eisenach, 1915 Kriegsteilnehmer, wo er in russische Gefangenschaft geriet. Nach seiner Heimkehr war er 1918 Vorsitzender des Arbeiter- und Soldaten-Rates in Eisenach und baute seit 1919 die "Eisenacher Volkszeitung" auf, deren erster Redakteur er war. Bereits 1912 bis 1914 für die SPD und 1919 bis 1921 für die USPD war Hermann Mitglied des Eisenacher Gemeinderates; 1928 bis 1930 Mitglied des Dt. Reichstages, 1919 bis 1928, 1930 bis 1933 Landtagsabgeordneter in Thüringen. Von Okt. 1921 bis Februar1924 amtierte Hermann als Thüringer Minister des Innern. Er wurde 1925 Leiter des kommunalpolitischen Sekretariats der SPD Groß-Thüringen und arbeitete danach im Gewerkschaftl. Wirtschaftsunternehmen für das Baugewerbe. 1933 bis 1939 arbeitete Hermann wieder als Maurerpolier Eisenach und von 1939 bis 1944 als Angestellter in der Maschinenfabrik Gebr. Röber Wutha. Auf Grund seiner politischen Überzeugung war er 1933, 1937 und 1941 jeweils kurzzeitig in Haft, 1944/45 in den KZ Ravensbrück und Sachsenhausen. Nach seiner Rückkehr amtierte er von Juli 1945 bis Okt. 1946 als Oberbürgermeister in Eisenach, danach als Ministerialrat im Landesamt für Kommunalwesen bzw. im Thür. Innenministerium und 1948 bis 1951 als Oberbürgermeister in Mühlhausen. Er war 1946 bis 1950 Abgeordneter des Thüringer Landtages.
Er gehörte zunächst der SPD, 1918 bis 1922 der USPD, danach wieder der SPD und seit 1945/46 der SED an.
Werke: Schrift zur Thür. Gemeinde- u. Kreisordnung (1922); 50 Jahre Eisenacher Arbeiterbewegung; Demokrat. Zentralismus; Betrachtungen über die Kampfmethoden im Klassenkampf. (alles Manuskripte)
Würdigungen: Ehrenbürger Eisenachs, Vaterländischer Verdienstorden in Gold, Silber u. Bronze, Medaille Kämpfer gegen den Faschismus 1933-45.
Literatur: Julia Hörath, Karl Hermann. Eine politische Biographie, Dipl.arbeit, Berlin 2005; Michael Kellner, Karl Hermann (1883-1973). Oh Thüringen, mein Heimatland, Eisenach (Selbstverlag), 2005.

Am 22.5.2012 wurde nach entsprechendem Angebot der NL bei Familie Bein-Römer abgeholt (Nr. 1-11). Am 18.6.2012 übergab Frau Claudia Bein-Römer weitere Unterlagen, die im Haus gefunden wurden, an das Archiv (Nr. 12-20) Sie versicherte, dass sich in dem früheren Wohnhaus von Karl Hermann, Wutha, Auf dem Mölmen 4, außer den übergebenen keine weiteren Materialien mehr befinden, die dem Nachlass zugeordnet werden könnten. Frau Bein-Römer war entfernt mit Karl Hermann verwandt.
Mit Vertrag vom 29.5.2012 schenkte Frau Bein-Römer den Nachlass der Stadt Eisenach.
Der Nachlass wurde im Mai/Juni 2012 von Reinhold Brunner erschlossen und bearbeitet.