Laufzeit
1970 - 1993
Umfang
2,45 lfm.
Findmittel
unerschlossen
Inhalt
Unternehmensgeschichte
Der Betrieb Anlagenbau Petkus Wutha war als Unternehmen des Landmaschinenbaus der DDR führender Hersteller von Getreide- und Saatgutaufbereitungstechnik.
Ursprung des Betriebes ist die 1852 in Eichrodt bei Eisenach als Schmiede und Landmaschinenwerkstatt gegründete Firma des Christian Friedrich Röber, in der bereits ab 1866 handbetriebene Häckselwerke, Rübenschneider und einfache Saatgutaufbereitungsmaschinen produziert wurden.
1945 wurde der in Wutha ansässige Teil der Firma "Spezialmaschinenbau Gebrüder Röber" Eigentum des Landes Thüringen und 1948 in Volkseigentum überführt. Er erhielt gleichzeitig die Bezeichnung "Landmaschinenfabrik Petkus Wutha" und wurde Mitglied der Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) Land-, Bau- und Holzbearbeitungsmaschinen. Der Name Petkus verweist hierbei auf den brandenburgischen Ort Petkus. Die Produktion von Saatgutaufbereitungsmaschinen wurde wieder aufgenommen.
Von 1952 bis 1954 war das Unternehmen ein Zweigbetrieb der Meteor-Werke Zella-Mehlis und an der Produktion von Mähbindern beteiligt. Anfang der 1950er Jahre wurden die Produkte auf dem Gebiet der Feinsaatenaufbereitungs- und -trocknungstechnik von den Firmen Neusaat (Eberswalde), Jäger (Halle) und Gomper (Hainichen) und 1961 Betriebe in Dingelstädt (ehemals Firma Wegerich), Gerstungen und Vacha (ehemals Firma Lyding) übernommen. Später entstand ein weiterer Betriebsteil am westlichen Stadtrand von Creuzburg, wo Saatgutreinigungstechnik erprobt wurde.
1970 wurde das Unternehmen mit seinen etwa 1.700 Beschäftigten Bestandteil des Kombinates Fortschritt Landmaschinen. 1978 entstand in diesem Rahmen mit der Zuordnung der Betriebe Erfurter Mälzerei- und Speicherbau (Getreidesilo- und Mälzereianlagen), Press- und Stanzwerk Raguhn (Lochbleche), Unitechnik Erfurt (Elektroanlagen), Metallwebereien Raguhn und Neustadt/Orla (Metallgewebe, Drahtsiebe) und Apparatebau Nordhausen (Sudwerke für Brauereien) eine Einheit mit etwa 4.000 Beschäftigten. Ab diesem Zeitpunkt wurde auch der Name Anlagenbau Petkus Wutha geführt. 1984 wurden die beiden letztgenannten Betriebe aus dem Landmaschinenbau ausgegliedert und die übrigen Betriebe in Betriebsteile umgewandelt. Damit hatte der Anlagenbau Petkus Wutha Ende der 1980er Jahre einen Umsatz von mehr als 500 Mio DDR-Mark und etwa 4.000 Beschäftigte, von denen etwa 1.400 im Hauptwerk in Wutha tätig waren.
1990 kam das Unternehmen in Treuhandverwaltung. Ab 1993 liefen mehrere Privatisierungsversuche. Im Ergebnis entstand schließlich die heute noch auf dem Gebiet der Getreide- und Saatgutaufbereitungsanlagen tätige PETKUS Technologie GmbH mit Sitz in Wutha. Die übrigen Standorte wurden liquidiert.
Die heute von der PETKUS Technologie GmbH angebotenen Getreidereinigungsmaschinen und Saatgutbereiter basieren auf den Konzepten der früheren Erzeugnisse. Die längste Tradition haben dabei die noch aktuellen Saatgutbereiter K 531 Gigant und K 541 Super.