Laufzeit

1815-2017

Umfang

8 Akteneinheiten

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Viele der noch heute existierenden Schützenvereine beziehen sich in ihrer Tradition auf das mittelalterliche Schützenwesen, dessen Wurzeln vor allem im Sicherheitsbedürfnis der Städte lagen. Dazu gab es die Bürgerpflicht der Selbstverteidigung der Städte. Die in Vereinigungen zusammengefassten Bürger hielten regelmäßig Schießübungen in ihren Schießsstätten ab und hatten für die Aufrechterhaltung ihrer Wehrhaftigkeit und auch die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung zu sorgen und wirkten über die Jahrhunderte unterstützend für das Militär und die Polizei und auch zunehmend für die Repräsentation der Städte. Der Bau von Stadtmauern zum Schutz der Gemeinschaft setzte auch das Vorhandensein von Schützen voraus. In ....

Die Bürgerschützenkompanie 1404 Mühlhausen zählt zu den ältesten Traditionsvereinen in Thüringen.
Die erste Nachricht von einem Schützenhof stammt laut Jordanscher Chronik bereits aus dem Jahre 1400: "Anno 1400 am Sonntag vor Jacobi (18. Juli) hatten die von Mühlhausen einen Schützenhof auf dem Blobach gehalten. da war ^Herzog Wilhelm, Landgraf aus Thüringen, der alter Graf von Schwarzburg mit 2 Söhnen., Graf Sigismund von Gleichen mit seinem Sohne und andere edle Herren mehr. Die vorgenannten edlen Herren schossen mit den Schützen von Mühlhausen und anderen Städten, die daselbst waren."
Die Mühlhäuser Bürgerschützen wurden erstmals 1404 erwähnt. Eine Urkunde im Stadtarchiv Mühlhausen vom 17.08.1404 berichtet von der Gebetsverbrüderung der Mühlhäuser Bürgerschützen mit 100 Klöstern des Predigerordens. Diese Urkunde wurde am 20. Januar 1406 und in den Folgejahren erneuert.
Die Schützenkompanie wurde als Schutz und Wehr gegen Feinde, als Beistand und Wache in Not und Gefahr, zur Ehre und Nutzen des Rates wirksam, wie es auf ihrer Homepage heißt.
Weitere Schützenhöfe fanden in Mühlhausen laut Chronik 1545, 1576, 1583, 1715, 1783 in Mühlhausen statt.
neben den Schützenhöfen wurden zur Erhaltung der Wehrhaftigkeit regelmäßig Schießübungen abgehalten zunächst im Wallgraben (zw. Felchtaer Tor und Innerem Frauentor) und dann im sogenannten Schießgraben"
1718 schließen sich die Pirsch- und Schwammschützen zur Bürger-Schützenkompagnie zusammen. 1773 werden die Statuten überarbeitet. Die Wechsel zu Preußen und zum Königreich Westphalen (1807-1813) übersteht die Kompanie. Geschossen wurde bis Anfang 19. Jh. im Schießgraben zwischen Felchtaer und Frauentor
Nach dem Statut von 1850 ist die "Bürgerschützen-Kompagnie" ein Verein von Bürgern und Bürgersöhnen der Stadt und der Vorstädte von Mühlhausen, die sich durch gemeinschaftliches Üben im Büchsenschießen vervollkommnen, polizeiliche Maßregeln durch ihre Mitwirkung ausführen, bei Feuergefahr helfen, für die Erhaltung der öffentlichen Ruhe sorgen, zur Zeit der Ernte die nötigen Feldwachen tun und und auch die Geselligkeit pflegen. Außerdem wurde die Kompanie für festliche Empfänge z. B. für die Ehrenwache oder als Beteiligte bei Festumzügen gebraucht.
Am Ende der westphälischen Zeit wurden der Kompanie durch Präfekturverfügung vom 23.07.1813 aus der Stadtkasse die Vorteilsgelder, außer dem Scheibengeld genommen aber die Kompanie durfte bestehen bleiben bis zur Einrichtung der Nationalgarde. (s. 84/2436
Um 1815 hatte sie ca. 80 Mitglieder. Der seit 1818 genutzte Schießplatz am Galgenberg wurde den Schützen 1831 von der Stadt übertragen.
Am 2. Juli 1821 erfolgte dann die Grundsteinlegung zum neuen Schützenhaus am Galgenberg (später Gaststätte Schützenberg). Am 18. Oktoberfest 1839 fand das Fahnenfest der Bürgerschützenkomagnie, die Fahne hatte der Kronprinz Wilhelm gestiftet, der 1831 und 1832 in Mühlhausen geweilt hatte..l
1850 erhält der Verein eine neue Satzung.
1904 fand in Mühlhausen am 18. Juni das 21. Mitteldeutsche Bundesschießen aus Anlass des 500jährigen Kleinodjubiläums statt. 1921 wurde ein großes Jubiläums-Schießen vom 30. Juli bis 7. August durchgeführt zum 100jährigen Bestehen des Mühlhäuser Schützenhauses.
Zum 4. bis 9. Mai 1929 lud der damalige Hauptmann Herbert Franke für das 28. Thüringer Bundesschießen verbunden mit dem 525jährigen Kleinodienjubiläum der Bürgerschützenkompanie ein.
Im Mai 1945 nach Ende des 2. Weltkrieges wurde der in der Mühlhäuser Commerzbank deponierte Gold- und Silberschatz des Vereins eingezogen.
1948 erfolgte seine Enteignung und Zwangsauflösung. Am 20. Juli 1990 nach der politischen Wende wurde der Verein wieder gegründet als Bürgerschützen- Compagnie 1404 Mühlhausen e. V. und ist Rechtsnachfolger des Vereins, der bis 1948 bestanden hatte. Seine Veranstaltungen und Schießübungen finden wieder am Schützenberg statt em Schießstand am Schützenberg statt. Der Verein führt regelmäßig in verschiedenen Sparten Schießübungen durch, nimmt an entsprechenden Wettbewerben teil, z. : an Kreismeisterschaften für .........., beteiligt sich am Kreisschützentag, am Thüringer Schützentag beteiligt sich bei Veranstaltungen befreundeter Vereine , 1999 und 2010 (7.5.-8.5.2010) fand in Mühlhausen der Thüringer Schützentag statt.
Am 20.03.1998 wurde der sanierte "Schützenberg" mit einer großen Eröffnungsparty wieder seiner Bestimmung als Vereinshaus und Gaststätte übergeben. Im selben Jahr fand am 19./20. September auch das 1. Schützenfest nach der Neugründung statt. 2010 wurde auf dem Geländes des Schützenberges eine Anlage zum Bogenschießen errichtet, damit erhoffte sich der Verein auch neue, vor allem jüngere Mitglieder.
Am 11. September 2011 fand eine Feier zum 660jährigen Bestehen des Schützenvereins statt.
....wurde der Verein neu aufgestellt und nennt sich wieder Bürgerschützen Compagnie.
Der Verein ist laut seiner Satzung vom 18.3.2017 Mitglied im Landessportbund Thüringen e.V., im Thüringer Schützenbund e.V. und im Thüringer Bogensportverband e.V.. und im Schützenkreis Unstrut-Hainich involviert.
Das Stadtarchiv übernimmt am 12. Juni 2018 weitere Dokumente.

Quellen und Literatur:
-Chronik der Bürgerschützen = www.buergerschuetzencompagniemuehlhausen.de/traditionslinie-bsc-1404.
-Esslinger Studien 49, S. 202 ff. u. Mn. zum 600jährigen Bestehen der "Schützenkompagnie 1404 Mühlhausen")
11/239/3 Bürgerschützen
84/2436
84/2542
Jordan, Reinhard. Chronik der Stadt Mühlhausen, Bd. 1, S. 96.

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