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Das Stadtarchiv Mühlhausen übernahm im Mai 2017 von der Tochter des Druckereibesitzers Christian Gerlach, Mühlhausen, Brückenstraße 33, vier Ordner Firmenunterlagen (Firmengeschichte und Drucksachen). Christian Gerlach (1885-1949) stammte aus Hessen und kam 1885 nach Mühlhausen. Er erlernte den Beruf eines Steindruckers bei A. P. Seugling in der Lithografischen Anstalt, Buch- und Steindruckerei in der Wahlstraße 7. Mit 22 Jahren übernahm er im Jahre 1907 die 1896 (?) gegründete Druckerei (= A.P. Seugling Nachf., Chr. Gerlach, Lithographische Anstalt, Buchdruckerei, Steindruckerei).
(Laut Mühlhäuser Anzeiger vom 7.4.1889 u. Mühlhäuser Adressbuch 1860-1892 hatte seit ca. 1860 bereits ein F. Ruge eine Lithographische Anstalt in Nr. 295 (= Bei der Marienkirche 12) mit wechselnden Adressen und um 1880 sein Nachfolger Paul Seugling (1842-1902) in der Linsenstraße 9 und ab 1889 in der Görmarstraße 62 (= F. Ruges`s Nachfl. P. Seugling, Lithographische Anstalt und Steindruckerei).
Christian Gerlach heiratete 1907 Minna Christiane Hill aus Bollstedt. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor.
1912 verlegte er die Firma in die Brückenstraße 33, wo sie zur Etiketten- und Plakatfabrik erweitert wurde. Die Firma hatte im Schnitt 25-30 Beschäftigte. Wirtschaftliche Probleme zwangen Gerlach 1933, seine Firma kurzzeitig zu schließen. Ein Jahr später nahm er seine Tätigkeit in der Grünstraße 76 in der Druckerei Mergarad wieder auf und führte wenig später seine Buchdruckerei und den Verlag für Lehr- und Lernmittel in der Wahlstraße 84 (=Buchdruckerei, Papierverarbeitung, Verlag) weiter. Christian Gerlach belieferte die Berufsschulen in der gesamten DDR mit Lehr- und Lernmitteln, wie Bauanleitungen, fertigte aber auch Drucksachen für Firmen, z.B. Briefbögen, Formulare und Etiketten.
Der Firmenchef führte den Betrieb bis zu seinem Tode im Jahre 1949. Der Betrieb wurde dann unter "Volkskontrolle" gestellt und bis 1950/51 als Treuhandbetrieb geführt. Danach musste der Verlag aufgelöst werden und die Tochter Margarethe Gerlach führte die Druckerei in der Wahlstraße bis zu ihrer Schließung 1968.