Laufzeit
k.A.
Umfang
2 Akteneinheiten
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Inhalt
Die Firmenunterlagen wurden im Mai 2018 von Herrn Paul Gräfdendorf aus Schlotheim als Schenkung übernommen.
Die Fa. Stephan ist 1851 durch den Gerber Friedrich Stephan in Mühlhausen gegründet worden.
Die Lederwerke Fr. Stephan betreiben als eine der ersten Firmen ihre Maschinen über Transmissionsriemen mit Dampfkraft.
Um 1895 hatte die Firma laut Inventurbuch nicht nur Kontakte innerhalb ganz Deutschlands, sondern auch nach Wien, Brüssel, Turin , St. Petersburg, Coventry, London, Barcelona und weiteren europäischen Städten
1909 gründet Carl Stephan, der Sohn des Firmengründers den Mühlhäuser Hansebund, in dem über 320 Mühlhäuser Fabrikanten Mitglied waren.
Um 1910 war Otto Stephan Eigentümer der Firma Friedrich Stephan, Leder- und Treibriemenfabrik und Fabrik für Fahrrrad-Sättel und -taschen, St. Petri 147 h, Unterer Schützenberg.
Ab 1935 erfolgt auch die Übernahme von Aufträgen für die Wehrmacht (Lederriemen, Tournister etc.)
In der Firma arbeiten 250 Beschäftigte. Anfang 1945 erfolgt die kurzzeitige Einstellung der Produktion
Im Mai 1945 wird die Produktion mit 35 Beschäftigten und einer Firmenauslastung von nur 15% wieder aufgenommen. Im Juli 1945 wird Thüringen durch die sowjetische Besatzungsmacht besetzt und die Firma Stephan muss bis 1948 auch Aufträge mit Spezialanfertigungen für die Rote Armee ausführen.
Willkürliche Verhaftungen von Familienangehörigen der Firmeninhaber
durch deutsche Polizei (ohne Wissen und Anordnung der Besatzungsmacht.
Freilassung nach einem Befehl der Besatzer
1948 Enteignung und Umbenennung in VVB Leder- & Lederwarenfabrik Mühlhausen
Wiederaufnahme der Produktion von Aktentaschen, Fahrradsätteln
sowie Rahmen- und Satteltaschen
1953 Umbenennung in VEB Lederwarenfabrik Mühlhausen
um 1960 Aufnahme der Produktion von Schulranzen
In den 1970er und 1980er Jahren trugen fast alle Schulkinder
in der ehem. DDR einen Schulranzen aus Mühlhausen.
1982 Bau eines neuen Heizhauses für die Lederwarenfabrik, das Brauhaus und
den VEB Holzverarbeitung
1992 Verkauf des Werkes
1993 Umzug der Nachfolgefirma (Fa. Jost) an die Trift
bis 1996 Leerstand
1996 Abriss eines Großteils der Firmengebäude, erneuter Verkauf und Umbau
Zu DDR-Zeiten produzierte der Betrieb ... und Schulranzen und hat bis kurz nach 1990 als Lederwarenwerk