Bestandssignatur

3-94-1280

Laufzeit

1797 - 2011

Umfang

0,20 lfm

Findmittel

Online-Findbuch

Inhalt

Ludwig Grimm wurde am 29. April 1869 als Sohn des Posamentiermeisters Ernst Adolf Grimm und seiner Ehefrau Wilhelmine Auguste, geb. Zschorlich in Gera geboren. Nach dem Schulabschluss besuchte L. Grimm das Lehrerseminar in Auerbach und anschließend die Obst- und Gartenbauschule in Bautzen. In diesen Jahren entwickelte er ein großes Interesse an der heimischen Flora und Fauna. 1890 verließ er das Seminar und wurde Hilfslehrer in Falkenstein und Lengenfeld. Seine ausgezeichneten Leistungen ermöglichten ihm ein Studium an der Universität Leipzig. Dort studierte er mit großem Erfolg Psychologie, Pädagogik, Philosophie, Kulturgeschichte und Germanistik. Als Auszeichnung für seine besonderen Leistungen wurde er Schüler bei einem der größten Gemanisten seiner Zeit, Eduard Sievers. Neben seiner 1897 veröffentlichten Dissertation über "Wolfram v. Eschenbach und seine Zeitgenossen" erschienen in der Folgezeit seine ersten Schriften zu philosophischen und pädagogischen Themen. Nachdem er die Universität mit der Befähigung für das Lehramt an höheren Schulen verließ, unterrichtete er an verschiedenen sächsischen Gymnasien und kam schließlich 1897 als Direktor der Volksschule mit Selekta und Fortbildungsschule nach Elsterberg. Dort wurde ihm von dem damaligen Bezirksschulinspektor in Plauen ein "seltenes Lehrgeschick und fortgesetztes wissenschaftliches Streben, rühmenswerte Gewissenshaftigkeit und Amtstreue, Besonnenheit und Selbständigkeit" bescheinigt. Nachdem das neu gegründete Land Thüringen 1920 eine Schulreform einleitete, berief der damalige thüringische Volksbildungsminister und Bildungsreformer Max Greil im Jahre 1922 Dr. Ludwig Grimm zum Kreisschulrat des Kreises Greiz. Diese Tätigkeit übte er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im August 1934 aus.
Seine umfassende schriftstellerische Tätigkeit begann er bereits in seiner Studentenzeit. Seit 1897 erschienen von ihm Gedichtbände, Novellen, Märchen, Schriften zur deutschen Literatur und Arbeiten über Goethe und Schiller. In den folgenden Jahren veröffentlichte L. Grimm neben Gedichten auch zahlreiche Arbeiten zu historischen Themen und zur Reformpädagogik. 1912 erschien sein später preisgekröntes pädagogisch-wissenschaftliches Werk "Zur Ausgestaltung der Arbeitsschule".
Ludwig Grimm hatte 2 Töchter Gund und Lind Grimm. Er starb im Alter von 69 Jahren in Greiz.

Bestandsinhalt:
Briefe.- Märchenbuch.- Gedichtbände.- Pflanzenbuch.

Zitierempfehlung:
Landesarchiv Thüringen - Staatsarchiv Greiz, 3-94-1280 Nachlass Dr. Ludwig Grimm, Nr.