Vorwort

Im Jahr 1789 erhielt Johann Philipp Dressel das Privilegium zum Handel von Spielzeug und begründete damit das Verlagshaus Dressel in Sonneberg. Mit dem Privilegium wurde er verpflichtet, nur als Verleger und Händler tätig zu sein. Nach dem Tod von Johann Philipp Dressel im Jahr 1804 wurde die Firma unter den Namen Joh. Phil. Dressel Söhne weitergeführt. Im Jahr 1830 erfolgte eine Umfirmierung. Die Firma nannte sich nun: Ernst & Carl Dressel. Inhaber war Ernst Friedrich Dressel. Im Jahr 1873 gründeten die Söhne von Ernst Friedrich Dressel, Otto Dressel (1831 - 1908) und Cuno (gest. 1893) die Firma neu und nannten sich nun Fa. Cuno & Otto Dressel Sonneberg. Neben dem Verlagshaus wird auch eine Fabrik für Spielzeugherstellung etabliert. Hergestellt werden vor allem Puppenköpfe, Wachsmodelle, Lederkörper und bekleidete Puppen in Haus- und Fabrikproduktion. Nach dem Tod von Kommerzienrat Otto Dressel im Jahr 1908 wurde von seinem Sohn Dr. Hans Dressel und von seinem Schwiegersohn, Hermann Ortelli, das Unternehmen fortgeführt, wobei der Bankier Hermann Ortelli in erster Linie für die Finanzierung zuständig war. Während des Zweiten Weltkrieges produzierte die Firma hauptsächlich Uniformen für die deutsche Wehrmacht und andere militärische Einrichtungen. Nach dem Krieg wurde die Firma als kriegswichtiges Unternehmen enteignet und 1950 in den VEB Vereinigte Spielzeugfabriken Sonneberg umgewandelt.
Die Akten entgingen bei einem Großbrand im damaligen VEB Kombinat "sonni" Sonneberg nur knapp der Vernichtung. Allerdings wiesen zahlreiche Akten nach dem Brandeinsatz der Feuerwehr mechanische und Wasserschäden auf. Die erhalten gebliebenen Akten gelangten in den BT Judenbach des Kombinates. Mehr durch Zufall erfuhr das Staatsarchiv Meiningen von der Existenz der Akten in Judenbach und unternahm Anstrengungen, das Archivgut zu sichern, was letztendlich 1980 gelang. Der Bestand wurde 1981 von Gerald Kolditz im Rahmen seines Praktikums an der Fachschule für Archivwesen Potsdam in Meiningen geordnet und erschlossen. Nach 1990 wurde der komplette Bestand zum Schutz vor Schimmelpilzen und anderen Mikroorganismen in Radeberg bestrahlt.
Laufzeit: 1746 - 1950
Umfang: 16,2 lfm, 641 Verzeichnungseinheiten
Erschließungszustand: Findkartei, retrokonvertiert in Augias 8.1.
Benutzungshinweise: Eine Benutzung dieser Akten ist in der Außenstelle in Suhl möglich.

Zitierweise:
LATh - StA Meiningen, Fa. Cuno u. Otto Dressel Sonneberg, Nr. xx, Bl. [Nummer]