Vorwort

Die Urkunden und Akten des Gutsarchiv Marisfeld - oder besser: deren Reste - sind zu einem nicht mehr genau feststellbaren Zeitpunkt nach 1945 an das Staatsarchiv Meiningen abgegeben worden. Letzter Besitzer des Gutes war die Familie von Eichel, die Marisfeld 1882 von den Freiherren von Stockmar erworben hatte. Bis 1846 war das Gut in Händen der Marschalk von Ostheim gewesen. Aus der Zeit vor 1846 stammt die große Masse der Archivalien, von denen wiederum die Mehrzahl für die Marschalk von Ostheim ausgestellt worden ist. Zeitweise teilten sich zwei Linien dieses Hauses in den Besitz von Marisfeld.
Zum Archiv gehören außerdem Urkunden, die im Zusammenhang mit Erwerbungen als rechtsbegründende (Vor-) Urkunden an die Marschalk von Ostheim gekommen sind, darunter auch eine kleine Gruppe von Urkunden zu kurkölnischen Lehen in Westfalen, die durch die Ehe des Moritz Marschalk von Ostheim mit Anna Schenck zu Schweinsberg, Tochter der aus Westfalen stammenden Katharina von Kanstein, an die Marschalk gekommen sind.
Abgesehen von einer Trennung der Urkunden von den Akten hatte eine Ordnung und Verzeichnung nicht stattgefunden. Die "Übersicht über die Bestände des Landesarchivs Meiningen" aus dem Jahr 1960 (S. 125) bezeichnet den Bestand daher als Nachlass von Eichel und weist die Archivalien dem 19. Jahrhundert zu. Erst der 1999 erschienene "Archivführer Thüringen" (S. 47) hat die Archivalien korrekt als Rittergutsarchiv Marisfeld (Familie Marschalk von Ostheim) eingeordnet und die korrekte Laufzeit (1326 bis 19. Jahrh.) angegeben.