Vorwort

Zur PersonKarl Gustav Fischer wurde 1850 in Rudolstadt geboren. Es bestanden verwandtschaftliche Beziehungen nach Blankenburg, insbesondere zu dem Naturforscher Berthold Sigismund. Nach dem Besuch des Gymnasiums und der Realschule absolvierte er eine kaufmännische Lehre in Altenburg. Nach Ableistung des Militärdienstes beim Füsilier-Batallion in Rudolstadt trat er in das Kontor der Holter Eisenhütte in Schloss Holte in Bielefeld ein. Er stieg zum Direktor der Eisenhütte auf. 1874 heiratete er Henriette Franziska Charlotte Anna Bremer (* 1851, †1926). Aus dieser Ehe gingen drei Kinder (ein Sohn und zwei Töchter) hervor. 1880 gründete er in Bielefeld eine Maschinenfabrik, die seit 1888 unter dem Namen Fischer &Krecke GmbH betrieben wurde. Ursprünglich produzierten F &K die von Fischer erfundenen Letternsetz- und Ablegemaschinen, danach Maschinen und Werkzeuge für das Druckereigewerbe und Tiegeldruck- und Schnellpressen und ab 1890 Rotationsdruckmaschinen. Zunächst als Sondererzeugnisse wurden ab 1895 Kreuzbodenbeutel-Maschinen und ab 1900 Papiegroßsack-Maschinen u.a. für die Zementabfüllung hergestellt. In den 1920er Jahren und 1930er Jahren begann die Produktion von Anilindruckmaschinen, mit denen Kunststoffverpackungen bedruckt werden können (Flexodruck). 1870/71 kämpfte er im Deutsch-Französichen Krieg und wurde dort leicht verwundet. Nach sechs achtwöchigen Wehrübungen erlangte er 1916 den Rang eines Majors der Reserve. Er erhielt mehrere Orden.
Fischers politischen Vorstellungen entsprach es, dass der Hauptaugenmerk seines genealogischen Interesses auf dem Herausarbeiten der Bezüge seiner Familie z adligen Häusern, insbesondere zur Familie von Thüna lag.
Karl Gustav Fischer verstarb 1939 in Bielefeld. Sein Unternehmen besteht bis heute - seit 2008 unter dem Dach des Schweizer Bobst-Konzerns - fort.

Bearbeitungsgeschichte
Die Unterlagen scheinen über eine Freundschaft Fischers mit Dr. Berhold Rein, dem Leiter des staatlichen Museums auf Schloss Heidecksburg in Rudolstadt in das Museum gelangt zu sein. Im Herbst 2010 übergab das Landesmuseum den Bestand dem Staatsarchiv Rudolstadt. Er wurde im Frühjahr 2011 durch Jonas Körtner im Rahmen eines Schülerpraktikums erschlossen.