Bestandssignatur

5-11-1030

Laufzeit

1128 - 1580

Umfang

367 Urkunden

Findmittel

Online-Findbuch

Inhalt

Der Bestand ist vollständig digitalisiert und kann über das Digitale Archiv des Landesarchivs Thüringen eingesehen werden: https://staatsarchive.thulb.uni-jena.de/servlets/solr/stat2_restricted?qry=ArchFile_class_001:certificatesPaulinzella&XSL.ForgetSearchTerms=true&XSL.expandTectonicsTo=certificatesPaulinzella

Die Gründung eines Klosters im Rottenbachtal ist eng verbunden mit Herkunft und Leben der Stifterin Paulina (* um 1067, † 1107), Tochter eines Lehnsmanns des Königs Heinrich IV., welcher um 1100 Mönch im schwäbischen Kloster Hirsau, dem deutschen Mutterkloster der cluniazensischen Reform, war. Zwischen 1102 und 1105 erfolgte die Gründung des zunächst Marienzelle genannten Klosters durch Paulina. Es wurde 1106 durch den Papst bestätigt und schloss sich 1107 der Hirsauer Reformbewegung an. Paulina starb auf einer Reise zum Kloster Hirsau im Jahr 1107. Auf ihre Bitte waren im gleichen Jahr bauerfahrene Mönche aus Hirsau unter Leitung des Abtes Gerung nach Marienzelle gekommen, die den Klosterbau vorantrieben. Wesentliche Teile der 1124 geweihten, dreischiffigen Basilika entstanden nach dem Vorbild der Klosterkirche in Hirsau und entsprechen in ihrer klaren und schmucklosen Ausführung dem Ideal des burgundischen Klosters Cluny, dem Ausgangspunkt der Klosterreform. Seit 1122/23 das Grab der Stifterin unter dem Chor der Kirche seinen Platz fand, wurde für das Kloster der Name Paulinzella gebräuchlich.

Bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts war Paulinzella ein Doppel-, dann nur noch Mönchskloster. Das Kloster erwarb durch Schenkungen und Kauf Landbesitz in 52 Orten, 19 Orte unterstanden ihm direkt. Das Kloster, über das die Grafen von Schwarzburg die Vogtei ausübten, wurde nach Einführung der Reformation in der Grafschaft Schwarzburg im Jahre 1534 aufgehoben und sein Besitz säkularisiert. Die Mönche wurden des Klosters verwiesen, nur der Abt und sein Dienstpersonal behielten Wohnrecht auf Lebenszeit.

Seit dem 16. Jahrhundert diente Paulinzella den Grafen von Schwarzburg-Rudolstadt als Amt. Sie ließen neben der Klosterkirche ein Jagdschloss erbauen und nutzten die Wirtschaftsgebäude für ihre Zwecke. Die ausgedehnten Wälder um Paulinzella dienten als Austragungsort aufwendiger Jagden und lieferten die qualitätsvollsten Hölzer der gräflichen Forste.

Urkunden des Klosters Paulinzella befinden sich in größerer Anzahl auch in dem Sondershäuser Urkundenbestand.


Inhalt

1 Paulinzella

2 Nicht Paulinzella betreffende Urkunden
2.1 Urkunden der Grafen von Schwarzburg.- 2.2 Heringen und Keula (Ulrich von Brücken).- 2.3 Nordhausen.- 2.4 Königsee.- 2.5 Saalfeld (Kloster).- 2.6 Stadtilm (Kloster).- 2.7 Sonstige.