Bestandssignatur

5-62-0150

Laufzeit

1947 - 1993

Umfang

2,2 lfm Akten (141 AE)

Findmittel

Online-Findbuch

Inhalt

ZUR BEACHTUNG:
Der Bestand enthält schutzwürdiges personenbezogenes Archivgut und unterliegt daher den gesetzlichen Schutzfristen gemäß § 17 ThürArchivG vom 29. Juni 2018 (GVBl. S. 308).

Die Sonderpädagogik in der DDR knüpfte nach 1945 an reformpädagogische Ansätze aus der Zeit der Weimarer Republik an. Erst in den 1960er Jahren wurde ein eigener Ansatz entwickelt, der die Bedeutung des sozialistischen Humanismus für die Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen betonte. Die an der Humboldt-Universität gelehrte Körperbehindertenpädagogik erstrebte eine "Rehabilitation", also die Eingliederung geschädigter Menschen in das gesellschaftliche Leben, insbesondere in das Arbeitsleben. Neben staatlichen Einrichtungen gab es auch einige wenige in konfessioneller Trägerschaft.

Am 20. Juli 1947 wurde eine Umschulungswerkstätte für Kriegsbeschädigte gegründet. Träger war das Waldkrankenhaus Eisenberg, welches ab 1952 den Namen "Rudolf Elle" trug. Die Einrichtung nahm in den 1950er Jahren verstärkt Menschen mit angeborenen Behinderungen auf, sodass sie 1954 in Ausbildungsstätte für Schwerbeschädigte umbenannt wurde. 1963 erfolgte die Umbenennung in Rehabilitationszentrum für Berufsbildung (RZB). Dieses war der Abteilung Gesundheitswesen beim Rat des Bezirkes Gera unterstellt. Das RZB bildete schwer- und schwerstkörperbehindert Jugendliche aus allen Bezirken der DDR aus. Die Ausbildung und Erziehung derRehabilitanden erfolgte auf der Grundlage von abgeschlossenen Lehrverträgen für eine volle Berufsausbildung als Schlosser, Elektromaschinenbauser, Elektromontierer, Damen- und Herrenmaßschneider, Kleidungsfacharbeiter und Facharbeiter für Näherzeugnisse (Textilien). Zudem wurde in den Teilberufen Metallarbeiter, Elektrogerätevorfertiger und Textilnäher unterrichtet. Das Rehabilitationszentrum unterhielt eine Werkstatt für geschützte Arbeit, die bis zu zehn Rehabilitanden aus dem Kreis Eisenberg aufnahm. Das Rehabilitationszentrum unterhielt ein Lehrlingswohnheim mit 120 Plätzen. 1973 betreuten 37 pädagogische Mitarbeiter und Mitarbeiter der Verwaltung aus Gesundheitsberufen ca. 150 Rehabilitanden im Alter von 14 bis 45 Jahren.

Inhalt

1 Allgemeines
Verwaltung.- Planung.- Brigadetagebücher.

2 Berufliche Rehabilitation
Grundlagen der beruflichen Rehabilitation.- Unterricht und berufliche Ausbildung.- Patientenunterlagen.

3 Chroniken, Feiern.- 4 Umstrukturierung nach 1989.- 5 Sonstiges.