Bestandssignatur

1-97-0353

Laufzeit

1946-1994

Umfang

2,0 lfm

Findmittel

Datenbank

Inhalt

Dr. Günter Hauthal wurde 1925 in Liebschwitz/Kreis Gera als erstes Kind der Familie eines Lokomotivheizers geboren. Er besuchte von 1941 an eine Ausbildungsstätte für Lehrer, wurde 1945/46 Neulehrer und absolvierte 1946/47 den ersten Kurs für Geschichtslehrer im Land Thüringen. Nach einem weiteren Lehrgang erfolgte 1952 sein Einsatz als Lehrer für Geschichte am Institut für Lehrerbildung Altenburg, an dem er auch im Jahre 1990 die Berufstätigkeit beendete. An der Pädagogischen Hochschule in Potsdam erwarb Günter Hauthal das Staatsexamen und promovierte dort 1974 mit einer Arbeit zur Geschichte der Sozialdemokratie im Herzogtum Sachsen-Altenburg 1890 bis 1917. Da sich im damaligen Kreis Altenburg kein Herausgeber für den Druck dieser Arbeit fand, veröffentlichte der Verfasser Auszüge in der Presse und in Broschüren in den Kreisen Altenburg, Schmölln, Eisenberg, Stadtroda, Jena-Land und Gera-Land.
Bereits nach 1953 beschäftigte sich Günter Hauthal mit der lokal- und regionalgeschichtlichen Forschung, u. a. auch als Mitautor von Schriften in Gera-Liebschwitz (1955), Altenburg (1965), Hermsdorf (1984) und des Kulturbundes der DDR (1964). Er leitete die Erforschung und Darstellung der Geschichte des VEB Nähmaschinenwerke Altenburg, von 15 Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften der Kreise Altenburg und Schmölln sowie von 60 Jugendhilfe-Heimen in vier Bezirken der ehemaligen DDR und gestaltete 1982 anläßlich des 150jährigen Jubiläums der Altenburger Spielkartenfabrik ein Kartenspiel mit Altenburger Bauerntrachten. Von 1980 bis 1982 entstand unter seiner Leitung das Dorfmuseum Altkirchen und bis 1984 das ihm angegliederte Landeskultur-Kabinett. 1985 konnte Günter Hauthal den Schulen der Stadt Altenburg eine Serie von 100 Dias zur Heimatgeschichte überreichen und Mitte der 90er Jahre den interessierten Lesern seine jüngste Arbeit über die 400jährige Geschichte der Druckerei zu Altenburg 1594 bis 1994 vorstellen.

Im Dezember 1994 wurde der Bestand von Dr. Günter Hauthal auf Grund seines damals ursprünglich beabsichtigten Wohnungs- und Ortswechsels im Thüringischen Staatsarchiv Altenburg hinterlegt. Fundamentiert in einem gegenseitigen Vertrag vom Juli 1995, trägt er zunächst den Charakter eines Depositums und wird nach Ableben des Nachlaßbildners in das Eigentum des Staatsarchivs übergehen. Bereits im Mai des Jahres 1995 konnten die Materialien durch die Verfasserin geordnet und in einer Findliste verzeichnet sowie im März 2000 diese Arbeiten durch die nachträgliche Datenerfassung und Findbucherstellung über das EDV-Programm AUGIAS-ARCHIV ergänzt werden.

Der Bestand umfaßt 1,5 lfd. m Archivgut und besitzt einen zeitlichen Umfang von 1946 bis 1994. Er enthält ausschließlich Materialsammlungen und Forschungsarbeiten des Nachlaßbildners zur Geschichte der Stadt Altenburg und des Altenburger Landes, darunter auch in Form von Zettelkarteien, Dias und Bildern. Als inhaltliche Schwerpunkte und mögliche Auswertungsbereiche sei auf die Themen Chronologie von Stadt und Land Altenburg allgemein, Lehrerbildung, Juden, Familie Heinrich Georg Dikreiter, Bauer Zacharias Kresse aus Dobraschütz, Altenburger Antifaschisten und Arbeiterbewegung hingewiesen.