Bestandssignatur

6-94-3201

Laufzeit

1918-1953

Umfang

0,6 lfm

Findmittel

Datenbank

Inhalt

In Blankenhain wurde bereits seit 1790 durch Christian Andreas Wilhelm Speck Porzellan hergestellt. Mit zunehmender Technisierung im 19. Jahrhundert wurde die Fabrik zum bedeutendsten Betrieb der Stadt. Im Jahre 1890 wurde der Porzellanarbeiterverband gegründet. 1897 folgte die Elektrifizierung.
1917 erwarb der Hamburger Kaufmann Carstens die Fabrik aus dem Besitz der Duxer Porzellanfabrik AG. Zu diesem Zeitpunkt waren in der Fabrik bereits 300 Arbeiter und 20 Beamte tätig. Seit 1928 wurde Porzellan von besonderer Qualität produziert und die Erzeugnisse wurden erstmals als Weimar Porzellan bezeichnet. Carstens´Witwe und seine beiden Söhne führten den Betrieb unter der Bezeichnung C. & E. Carstens Porzellanfabrik Blankenhain, Inhaber Ernst Carstens Erben bis zum Jahr 1948 weiter. Vorwiegend wurde Gebrauchsgeschirr hergestellt, aber auch Tabakspfeifen mit Porzellandeckel und Pfeifenköpfe in verschiedenen Formen. Die Produkte wurden nach Belgien, England, Finnland, die Niederlande, Spanien, die Ukrainische SSR, die USA und die Länder des Orients exportiert.
1944 wurde der Betrieb auf Kriegsproduktion umgestellt und Zwangsarbeiter eingesetzt. Nach der Enteignung 1948 wurde er als VEB Weimar Porzellan weitergeführt, 1. Direktor wurde Kurt Schmeißer.
Die Überlieferung enthält v. a. Unterlagen der Geschäftsleitung, Finanz- und Grundstücksangelegenheiten, Personalunterlagen sowie Schriftwechsel mit dem Verband der Deutschen Porzellangeschirrfabrikanten aus dem Zeitraum 1918 – 1953.