Inventory signature
5-95-9800
Runtime
1949 - 1991
Extent
11,5 lfm Akten (480 AE)
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Seit Herbst 1945 entstanden örtliche Komitees der gegenseitigen Bauernhilfe, die vorwiegend Neubauern organisierten. Diese schlossen sich im Frühjahr 1946 zu Landesvereinigungen zusammen. Auf dem Ersten Deutschen Bauerntag im November 1947 wurde in Berlin die "Zentralvereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe" gegründet, die sich 1950 mit dem "Zentralverband der landwirtschaftlichen Genossenschaften Deutschlands" zur "Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe / Bäuerliche Handelsgenossenschaften", VdgB/BHG, zusammenschloss. Ab 1957 nannte sich die Organisation nur noch VdgB. Sie gliederte sich in Orts-, Kreis- und Bezirksorganisationen. Die VdgB stellte als Massenorganisation Abgeordnete in Gemeindevertretungen und Kreistagen. Von 1949/52 bis 1963 und von 1986 bis 1990 war sie in Bezirkstagen sowie in der Volkskammer vertreten, in letzterer bildete sie mit zwölf Mitgliedern die kleinste Fraktion. 1988 hatte die VdgB ca. 645.000 Mitglieder. Ein außerordentlicher Bauerntag gründete im März 1990 den Bauernverband der DDR e. V. als Nachfolgeorganisation der VdgB. Die von der VdgB verwalteten Verarbeitungsbetriebe (Molkereien) wurden dem Raiffeisenverband übertragen.
Zunächst hatte die VdgB die Aufgabe, den Einfluss der Großbauern in den Dörfern zurückzudrängen und die Neubauern zu unterstützen, indem sie landwirtschaftliche Geräte in Maschinenhöfen sammelte und an Neubauern und Kleinbauern verlieh. Nach 1952 setzte sich die VdgB für eine schnelle Kollektivierung der Landwirtschaft ein. Das auf der Zentralen Delegiertenkonferenz 1984 verabschiedete Statut bezeichnete die Erhöhung der Produktivität in der Land- und Nahrungsgüterwirtschaft und die Überwindung der Unterschiede in den Lebensbedingungen in Dorf und Stadt als wesentliche Beiträge der VdgB zur Unterstützung der Agrarpolitik der SED.
Inhalt
1 VdgB Bezirksorganisation
Bezirksdelegiertenkonferenz.- Sitzungen von Bezirksvorstand und dessen Sekretariat.- Buchführung, Personal.- Bäuerinnenkommission.- Jugendkommission (auch FDJ).- SED-Grundorganisationen im VdgB.- Überleitung in den Thüringer Bauernverband und Aufbau eines genossenschaftlichen Prüfverbands.
2 Beziehungen zu anderen Ebenen der VdgB
Zentralvorstand.- Statuten der VdgB.- VdgB-Kreisorganisationen.
3 Mitglieder.
4 Soziale Aufgaben
Feriendienst.- Arbeits- und Lebensbedingungen auf den Dörfern.
5 Wirtschaftliche Betätigung
Bäuerliche Handelsgenossenschaften.- Dresch- und Meliorationsgenossenschaften, Hengsthaltungsvereine.- Molkereien.- VDE Jagdausstatter Gera.- Agrochemische Zentren, Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften und Agrar-Industrie-Vereinigung.
6 Politische Aufgaben
Bodenreform und Gründung von LPGen.- Bauerntage.- Propaganda und Auszeichnungen.- Westarbeit.- Internationale Arbeit.- Parteien und Massenorganisationen.- Rat des Bezirkes (Rat für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft).
7 Wissenschaftliche Studien und Prüfungsarbeiten.