Inventory signature
5-95-8480
Runtime
ca. 1969 - 1990
Extent
0,3 lfm Akten (8 AE)
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Die Herausbildung der Nationalen Front verlief in unmittelbarem Zusammenhang mit der Gründung der DDR. Bereits am 4. Oktober 1949 fasste der Parteivorstand der SED einen Beschluss über "Die Nationale Front des demokratischen Deutschlands und die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands". Die SED formulierte in ihrem Programm die Rolle der Nationalen Front in der DDR wie folgt:
"Die Nationale Front als sozialistische Bürgerbewegung leistet einen bedeutenden Beitrag zur Annäherung der Klassen und Schichten auf dem Boden der Ideale der Arbeiterklasse. Sie entwickelt enge Gemeinschaftsbeziehungen in den Wohngebieten der Städte und Gemeinden. Ihre massenpolitische Arbeit ist eine wichtige Bedingung für die ständige Entwicklung der sozialistischen Demokratie, für die planmäßige Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Bürger und die Verschönerung der Städte und Gemeinden sowie für ein vielfältiges geistig-kulturelles Leben".
Die Nationale Front war nach dem Territorialprinzip aufgebaut. Ihr oberstes Organ war der Nationalrat in welchem alle Klassen und Schichten, alle Parteien und Massenorganisationen, andere gesellschaftliche Organisationen und Vereinigungen, Gremien und Verbände der DDR vertreten waren. Der Nationalrat leitete die politische Arbeit. Der Präsident sowie die Vizepräsidenten, die der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), Demokratischen Bauernpartei Deutschlands (DBD), Christlich Demokratische Union (CDU), Liberal Demokratische Partei Deutschlands (LDPD) und National Demokratische Partei Deutschlands (NDPD) angehörten, wurden vom Nationalrat gewählt.
In der ehemaligen DDR existierten 15 Bezirks-, 218 Kreis-, 608 Stadt-, 25 Stadtbezirks-, 6918 Orts- und 8203 Wohnbezirks- sowie 2535 Dorfausschüsse der Nationalen Front.
Beim Nationalrat sowie den Bezirks- und Kreisausschüssen bestanden Arbeitsgruppen für die politische Arbeit mit Handwerkern und Gewerbetreibenden. Weitere Arbeitsgruppen waren die "Christlichen Kreise".
Publikationsorgan des Nationalrats war die Zeitschrift "mach mit".
Die Wende in der ehemaligen DDR 1989 zog auch die Auflösung der Nationalen Front nach sich.
Der Bestand wurde 2021 vom Kreisarchiv Saalfeld-Rudolstadt an das Staatsarchiv übergeben. Die acht Akten wurden danach entmetallisiert und neu verpackt.
Inhalt
Allgemeines.- Auszeichnungen (Ehrennadeln in Gold und Silber, Ehrenmedaille).- Vorlagen des Kreissekretariates der Nationalen Front an das Sekretariat der Kreisleitung der SED.- Sitzungen des Kreissekretariates.- Wahlen der Ausschüsse der Nationalen Front.- Tagungen des Kreisausschusses.- Statistische Angaben zur kadermäßigen Sicherung der Ausschüsse der Nationalen Front.