Inventory signature

3-94-1310

Runtime

1896 - 2015

Extent

6,60 lfm

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Online-Findbuch

Content

Hansgeorg Stengel wurde am 30. Juli 1922 in Greiz geboren. Seine Familie wohnte Am Schloßberg 10. 1941 legte er das Abitur am Gymnasium in Greiz ab. Nach Kriegsdienst und amerikanischer Kriegsgefangenschaft (April - September 1945) kehrte er nach Greiz zurück. H. Stengel begann für das Feuilleton der Zeitung "Das Volk", Ausgabe Greiz zu schreiben. 1947 trat er dem Arbeitskreis junger Autoren in Thüringen bei, dessen Mitglied er bis 1951 blieb. Nach seinem Umzug nach Berlin schrieb er vornehmlich für die Zeitschriften "Roland von Berlin" und "Eulenspiegel" (und seine Vorgänger: Ulenspiegel, Frischer Wind). 1954 begann H. Stengel ein Fernstudium der Journalistik an der Karl-Marx-Universität Leipzig, das er 1959 mit Staatsexamen abschloss. Im selben Jahr (1954) wurde er Mitglied im Deutschen Schriftstellerverband. Bis 1960 arbeitete er als Redakteur des "Eulenspiegel", anschließend als freier Autor. Neben Kolumnen (z. B. "Spruch der Woche", "Fernseh-Eule", "Wortadella", "Wort am Dienstag"), Versen und Glossen für Zeitungen und Zeitschriften verfasste H. Stengel auch Kabarettprogramme für sich und andere (u. a. für die Herkuleskeule in Dresden). In späteren Jahren ersann er "Kreuzworträtsel für Querdenker" und Palindrome. Sein Werk umfasst mit seinen eigenen Worten "Gedichte, kritisch-satirische Feuilletons, Anekdoten, Glossen, polemische Artikel, Aphorismen, Epigramme, Sketche, Blackouts, Songs, Couplets". In den Anfangsjahren schrieb H. Stengel auch unter dem Pseudonym Jonas Janus. Vom Dezember 1970 bis Mai 1971 unternahm er mit seiner Frau eine Schiffsreise mit der MS Quedlinburg nach Japan. Das während der Reise geführte Tagebuch ("Frachtbriefe") bildete die Grundlage für sein 1979 erschienenes Buch "Als ich mal in Japan war. Schiffsreisenotizen auf und unter dem fernöstlichen Diwan".
Hansgeorg Stengel erhielt 1974 den Kunstpreis der DDR. Anlässlich seines 75. Geburtstages verlieh ihm seine Heimatstadt 1997 die Bürgermedaille in Silber. Im folgenden Jahr bekam er die Ehrenmitgliedschaft im Verein zur Wahrung der deutschen Sprache e. V., verliehen.
Nach seinem Austritt aus der SPD im Jahr 1946 wurde er Mitglied im Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands. Während seines künstlerischen Schaffens in der DDR nahm er keine politischen Funktionen wahr. 1998 kandidierte Hansgeorg Stengel im Bundestagswahlkreis Greiz - Altenburger Land für die PDS.
Hansgeorg Stengel lebte bis zu seinem Tod mit seiner Ehefrau Hela in Berlin. Hansgeorg Stengel starb an seinem 81. Geburtstag am 30. Juli 2003 in Berlin.

Bestandsinhalt:
Private und berufliche Korrespondenz.- Verträge.- Rechnungen.- Typoskripte und Ausschnitte von veröffentlichten Werken.- Fotos.- Bücher.- Mitschnitte von Sendungen auf VHS und CD-R.

Benutzungshinweis:
Matthias Stengel übergab den Nachlass seines Vaters als Depositum an das Staatsarchiv Greiz.

Zitierempfehlung:
Landesarchiv Thüringen - Staatsarchiv Greiz, 3-94-1310 Nachlass Hansgeorg Stengel, Nr.