Preface
Der Zusammenschluss der thüringischen Einzelstaaten zum Land Thüringen am 1. Mai 1920 brachte in der Folge auch eine Neuordnung der Verwaltung mit sich.Während die unteren Verwaltungen vor 1922 staatliche Behörden waren, verlagerte sich das Gewicht nach 1922 auf die kommunale Selbstverwaltung. Durch das Kreiseinteilungsgesetz vom 16. Juni 1922 sowie die Gemeinde- und Kreisordnung vom 22. Juni 1922, die beide am 1.Oktober 1922 in Kraft traten, wurde Thüringen in 9 (später 10) Stadt- und 16 Landkreise eingeteilt. Die Landkreise waren Selbstverwaltungskörperschaften, sie verwalteten staatliche Aufgaben als Auftragsangelegenheiten.
Der thüringische Landkreis Meiningen wurde 1922 auf Grund der neuen Kreiseinteilung des Landes Thüringen aus dem Bezirk des bisherigen Sachsen-Meiningische Kreises Meiningen, aus dem ehemaligen sachsen-gothaischen Stadtbezirk Zella-Mehlis und aus Gebiet des bisherigen sachsen-weimarischen IV. Verwaltungsbezirkes (Dermbach), der im wesentlichen die Exklave Ostheim vor der Rhön umfasste, gebildet. Die Stadt Zella-Mehlis, die in der Zeit von 1926 bis 1935 selbständiger Stadtkreis war, wurde 1945 in den ehemaligen preußischen Kreis Schleusingen eingegliedert, der 1946 in Landkreis Suhl umbenannt wurde. Die Exklave Ostheim wurde 1945 an Bayern abgetreten. Der Landkreis Meiningen war seit 1922 Selbstverwaltungsorgan und wurde von einem ehemaligen Kreisdirektor geleitet, der 1924 einen eigenen Aufgabenkreis als staatlicher Verwaltungsbeamter erhielt. Erst 1926 wurde als staatliche Verwaltungsbehörde unter der Leitung eines Landrates das Kreisamt Meiningen eingerichtet, dessen Behördenbezeichnung von 1939 bis 1946 "Der Landrat" lautete.
Die Kreisdirektoren/Landräte von 1920-1945 waren
1919-1922
Richard Höfling (*29.08.1889 Hildburghausen, +4.05.1951 Gera)
1922-1924
Louis Rennert (* 8. 1. 1880 Lauchröden, +8. 10. 1944 Sonneberg)
1924-1938
Max Groß (*5.1.1876 Saalfeld, +14.6.1968 Meiningen)
1938-1945
Hellmuth Gommlich (*11.07.1891 Dresden, +03.04.1945 Meiningen)
1945
Werner Heinrich von Hacht (*17. 8. 1898 Hamburg, +5. 3. 1962 Ratingen)
1945-1948
Paul Hildebrandt (*1.8.1889 Meiningen, +8.1.1948 Meiningen)
Die Behörde der Kreisverwaltung befand sich bis 1945 im Rundbau des Meininger Schlosses.
Der Bestand wurde in zahlreichen Ablieferungen 1944, 1952-1953,1956-1957, 1961 und 1985 übernommen und 1968 vom damaligen staatlich geprüften Archivar Friedrich Schmidt (1923-1994) erschlossen. Im Rahmen seiner Abschlussarbeit an der Fachschule für Archivwesen Potsdam 1971 überarbeitete Schmidt den Bestand nochmals unter dem Aspekt einer Schlagwort (Sachwort) - Recherche. Dieses Verfahren konnte sich gegenüber der Recherche im Rahmen der provenienzorientierten inneren Ordnung (Struktur der Behörde bzw. Systematik) nicht durchsetzen. Bis 2002 erfolgte eine Retrokonversion der traditionellen Kartei in die Archivdatenbank. Die hierbei gültige Systematik wurde von Katharina Witter modifiziert. 2014 wurde der Bestand für die Onlinepräsentation von Carolin Baumann überarbeitet.
Umfang: 91,8 lfm = 6295 Verzeichnungseinheiten
Hinweis zum Persönlichkeitsschutz
Der Bestand enthält ggf. Archivgut, das personenbezogenen Schutzfristen gemäß § 17 ThürArchivG vom 23.04.1992 unterliegt und bis zu deren Ablauf nur im Wege einer Schutzfristenverkürzung gemäß § 17 (5) ThürArchivG oder Zuganges gemäß § 17 (6) ThürArchivG zugänglich ist.
Zitierweise:
LATh - StA Meiningen, Kreisamt Meiningen, Nr. xx, Bl. [nummer]