Preface

1. Biographie
Hansgeorg Stengel wurde am 30. Juli 1922 in Greiz geboren. Seine Familie wohnte Am Schloßberg 10. 1941 legte er das Abitur am Gymnasium in Greiz ab. Nach Kriegsdienst und amerikanischer Kriegsgefangenschaft (April - September 1945) kehrte er nach Greiz zurück. H. Stengel begann für das Feuilleton der Zeitung "Das Volk", Ausgabe Greiz zu schreiben. 1947 trat er dem Arbeitskreis junger Autoren in Thüringen bei, dessen Mitglied er bis 1951 blieb. Nach seinem Umzug nach Berlin schrieb er vornehmlich für die Zeitschriften "Roland von Berlin" und "Eulenspiegel" (und seine Vorgänger: Ulenspiegel, Frischer Wind). 1954 begann H. Stengel ein Fernstudium der Journalistik an der Karl-Marx-Universität Leipzig, das er 1959 mit Staatsexamen abschloss. Im selben Jahr (1954) wurde er Mitglied im Deutschen Schriftstellerverband. Bis 1960 arbeitete er als Redakteur des "Eulenspiegel", anschließend als freier Autor. Neben Kolumnen (z. B. "Spruch der Woche", "Fernseh-Eule", "Wortadella", "Wort am Dienstag"), Versen und Glossen für Zeitungen und Zeitschriften verfasste H. Stengel auch Kabarettprogramme für sich und andere (u. a. für die Herkuleskeule in Dresden). In späteren Jahren ersann er "Kreuzworträtsel für Querdenker" und Palindrome. Sein Werk umfasst mit seinen eigenen Worten "Gedichte, kritisch-satirische Feuilletons, Anekdoten, Glossen, polemische Artikel, Aphorismen, Epigramme, Sketche, Blackouts, Songs, Couplets". In den Anfangsjahren schrieb H. Stengel auch unter dem Pseudonym Jonas Janus. Vom Dezember 1970 bis Mai 1971 unternahm er mit seiner Frau eine Schiffsreise mit der MS Quedlinburg nach Japan. Das während der Reise geführte Tagebuch ("Frachtbriefe") bildete die Grundlage für sein 1979 erschienenes Buch "Als ich mal in Japan war. Schiffsreisenotizen auf und unter dem fernöstlichen Diwan".
Hansgeorg Stengel erhielt 1974 den Kunstpreis der DDR. Anlässlich seines 75. Geburtstages verlieh ihm seine Heimatstadt 1997 die Bürgermedaille in Silber. Im folgenden Jahr bekam er die Ehrenmitgliedschaft im Verein zur Wahrung der deutschen Sprache e. V., verliehen.
Nach seinem Austritt aus der SPD im Jahr 1946 wurde er Mitglied im Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands. Während seines künstlerischen Schaffens in der DDR nahm er keine politischen Funktionen wahr. 1998 kandidierte Hansgeorg Stengel im Bundestagswahlkreis Greiz - Altenburger Land für die PDS.
Hansgeorg Stengel lebte bis zu seinem Tod mit seiner Ehefrau Hela in Berlin. Hansgeorg Stengel starb an seinem 81. Geburtstag am 30. Juli 2003 in Berlin.

2. Veröffentlichungen
Die Gliederung entspricht der von Hansgeorg Stengel selbst zusammengestellten Übersicht der Veröffentlichungen (in: Akte Nr. 312).

a) Gedichtbände
Mit Schrubber und Besen, 1950
Gelichter und Gelächter, 1954
Die neue Leier. Heitere Verse, 1964
Frühling, Sommer, Herz und Kinder. Heitere Gedichte, 1970
Strophe muß sein! Dicht auf den Versen, 1977
Patente und Talente, 1986
Menschen - Macken - Monumente, 1991
Dicht an dicht. Sämtliche Gedichte, 2002

b) Kinderbücher
Matrose Ottchen, 1960
1-2-3 - wir sind dabei!, 1962
Tante Mascha, 1962
Theo und das Auto Tüt, 1963
Zirkus drunter und drüber, 1965
Schnurrpfeifland am Schnurrpfeifstrand, 1968
So ein Struwwelpeter, 1970
Kleiner Vater, großer Sohn, 1975
Die Wortspielwiese. Allerhand Wort- und Sprachspielereien, 1979
Super-Struwwelpeter. Lustige Geschichten und drollige Bilder für Kinder von 3 bis 93 Jahren, 1993
Max und Moritz die zwei Bengel, frei nach Wilhelm Busch, 1994
Die pfiffige Heinzelmannschaft. Aufgegriffen und angepfiffen, 1996
Wasserhahn und Muskelkater. Durch Stengels Zoo, 2000

c) Erzählungen
Seegang, Satan, Sansibar. Enthüllungen eines überlebenden Frachtschiffpassagiers, 1968
Als ich mal in Japan war. Schiffsreisenotizen auf und unter dem japanischen Diwan, 1979

d) Wortkomik, Epigramme
Mit Stengelszungen. Epigramme, 1967
Stenglisch for you. Epigramme, 1971
Der rettende Stengel. 75 Epigramme, 1974
Die feine stenglische Art. Epigramme, 1977
Der Unschuldsstengel. Epigramme, 1978
Mit Stengelsgeduld. Epigramme, 1980
Stengelsextrakt. Ein epigrammatisches Vademekum, 1982 / 1997
Annasusanna. Ein Pendelbuch für Rechts- und Linksleser, 1984 / 1995
Stenglisch Waltz. Epigramme, 1986
Im stenglischen Garten. Epigramme und Epikrümel, 1991
Akt mit Takt, 1997
Ein Dromedar aus Karakum. Sämtliche Epigramme, Minigramme, Mikrogramme und Kleinstgedichte von 1949 bis 1999, 1999
Rettet dem Dativ, 2006
Wer lernt mir deutsch? 77 Lektionen über falsches und richtiges Sprechen, 2008

e) Sonstiges
Reiner Süß - Ein Porträt, 1974
Gedichte und Epigramme, 1980
Greizer Sonate. Mit Feder und Foto, 1983
Poesiealbum Nr. 186, 1983
Thüringen - heiter betrachtet, 1993
Der dicke Stengel, 1996
Wortadella. Allerhand Sprachwursteleien, 1997
Stengels großer Rätselspaß, 1998

f) Tonstücke
Von und mit Hansgeorg Stengel und dem Jazz-Collegium Berlin, 1979
Aus Willi Wuschkes Geredeschuppen, 1979
So ein Struwwelpeter, von F. Schönfeld musikalisch adaptiertes Stengelbuch, 1981
So ein Struwwelpeter, von Tilo Medek komponierte Fassung des Stengelbuchs, 1984
Breitmaulfrösche - Ein Stengel 5 Jazzer und viele Epigramme, 2000
Kalauer Doppelsalto, 2000
Nomadenpüree von und mit Hansgeorg Stengel, 2000.

3. Bestandsinformation
Im September 2021 übergab sein Sohn, Mathias Stengel, dem Staatsarchiv die Unterlagen. Der Nachlass umfasst private und berufliche Korrespondenz, Verträge und Rechnungen, Typoskripte und Auschnitte von veröffentlichten Werken sowie Fotos und Bücher. Darüber hinaus sind Mitschnitte von Sendungen auf VHS und CD-R vorhanden.
Hansgeorg Stengel pflegte über die Jahre eine Sammlung seiner veröffentlichten Werke in Form einer Ausschnittsammlung. Sie wurden entweder nach Werkstitel abgelegt, nach der Zeitschrift, in der sie veröffentlicht worden sind, oder chronologisch. Einige Ausschnitte sind in mehreren Serien parallel abgelegt.
Die Korrespondenzserien enthalten sowohl private als auch berufliche Korrespondenz. Neben eingegangenen Briefen sind auch Durchschläge der ausgegangenen Schreiben enthalten. In den späten 1940 Jahren überwiegen private Schreiben. Für die Folgejahre sind fast ausschließlich Briefe beruflicher Natur vorhanden. Erhalten geblieben sind einige Briefwechsel mit Friedrich Buchholz in Köln und Alfred Drescher in Lindau am Bodensee, mit denen er über die Jahre verbunden blieb.
Die Korrespondenz war jahrgangsweise vorgeordnet. Die innere chronologische Ordnung war teilweise erheblich gestört. Erschwerend kam hinzu, dass in Ordnern mit unspezifischer Beschriftung weitere Briefe abgeheftet waren, die eigentlich zu den Korrespondenzserien oder den Ausschnittsammlungen gehörten. Auf eine nachträgliche Zusammenführung und Ordnung wurde im Wesentlichen verzichtet und nur im Einzelfall durchgeführt.
Viele der Dokumente sind undatiert. Zudem waren die Ordner, in denen die Dokumente abgelegt waren, sowie die Hüllen der Kassetten nur unzureichend - meist nur mit Kürzeln - beschriftet. Die Zuordnung wurde dadurch erschwert.
Die Fotos waren nur in wenigen Fällen beschriftet und datiert. In Einzelfällen war der Fotograf genannt. Die Verwertungsrechte für die Fotos liegen bei den Fotografen.
Bei den übergebenen Audio- und Videoaufnahmen handelt es sich fast vollständig um private Mitschnitte auf Audiokassetten und VHS. Die Videoaufnahmen wurden zu einem späteren Zeitpunkt (nicht professionell) auf CD-R bzw. DVD übertragen. Die Rechte an den Sendungen und Beiträgen liegen bei den Rundfunkanstalten. Diese Aufnahmen können nicht zur Benutzung vorgelegt werden.
Daneben gibt es einige Audio- und Videoaufnahmen, die von den Veranstaltern oder Produktionsfirmen gemacht wurden. Die Rechte liegen bei den Produzenten.
Die Verwertungsrechte für die Bücher liegen bei den Verlagen.

Einige Fotos, die vorhandenen Zeitungen sowie einzelnen Dokumente befinden sich einem schlechten Erhaltungszustand. Diese können entweder gar nicht (siehe die entsprechenden Vermerke) oder nur im Einzelfall zur Benutzung vorgelegt werden. Die Anfertigung von Reproduktionen sind in diesen Fällen ausgeschlossen.

Die Audio- und Videoaufnahmen bedürfen einer technischen Bearbeitung. Die Dateien werden anschließend elektronisch archiviert werden.

4. Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Hansgeorg_Stengel, zuletzt abgerufen am 12.12.2023
Handbuch "Wer was wer in der DDR" über biographische Datenbank der Bundesstiftung Aufarbeitung (https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/recherche/kataloge-datenbanken/biographische-datenbanken/hansgeorg-stengel), zuletzt abgerufen am 08.12.2023
Biografische Angaben zusammengestellt von Hansgeorg Stengel; siehe Akte Nr. 312