Inventory signature
1-14-0003
Runtime
1284-1820
Extent
62,3 lfm
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Der Bestand "Altes Hausarchiv" geht auf eine Teilung des bei der Regierung in Altenburg entstandenen Schriftguts im 19. Jahrhundert zurück. Ihm wurden dabei im Wesentlichen die Akten zu Reichs- und anderen außenpolitischen Angelegenheiten sowie den familiären Angelegenheiten der älteren herzoglichen Linie Sachsen-Altenburg (1603-1672) zugeordnet, die in anderen Staaten meist das Geheime Ratskollegium oder eine ähnliche Behörde erledigte. Dazu kamen Akten zu Herrschaftsgebieten, die von den Herzögen von Sachsen-Altenburg zeitweilig in Personalunion regiert wurden und nicht zum eigentlichen Fürstentum Altenburg gehörten (v. a. Sachsen-Coburg, Henneberg, Sachsen-Eisenach).
Der Kern der Überlieferung setzt mit der Bildung des Herzogtums Sachsen-Altenburg im Jahr 1603 ein. Es lassen sich jedoch auch ältere Akten finden, Insbesondere aus der Regierungszeit des Herzogs Friedrich Wilhelm I. von Sachsen-Weimar (1573-1602), des Stammvaters der Herzöge von Sachsen-Altenburg. Einige Akten reichen bis in die Reformationszeit zurück, einzelne Abschriften von Lehnbriefen der Wettiner sogar bis ins 14. Jahrhundert.
Die Überlieferung endet in der Regel mit bzw. kurz nach dem Aussterben der älteren Linie Sachsen-Altenburg im Jahr 1672. Für Angelegenheiten des herzoglichen Hauses und die Außenpolitik war ab 1675 überwiegend das Geheime Ratskollegium in Gotha zuständig (siehe Bestand 1-14-0007 - Geheimes Ratskollegium zu Gotha, KKK Altenburgische Landesadministrationssachen - "Friedensteinisches Archiv"). Allerdings wurden auch von der Landesregierung in Altenburg bis zum Ende des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation im Jahr 1806 weiterhin Reichsangelegenheiten bearbeitet, insbesondere soweit sie den Altenburger Landesteil betrafen. Daher lassen sich auch nach 1675 insbesondere Reichstagsakten (beinahe geschlossen) sowie Akten zu Prozessen vor den Reichsgerichten und Angelegenheiten des Obersächsischen Reichskreises im Bestand "Altes Hausarchiv" finden.
In Bezug auf die "Hausangelegenheiten" ist die Einteilung der Akten zwischen den Beständen "Landesregierung" und "Altes Hausarchiv" nicht immer trennscharf. So befindet sich der größere Teil der Überlieferung zu den älteren Linien der Wettiner, den Verhältnissen zwischen den ernestinischen Linien über Landesteilungen vor 1672 und auch zu gemeinschaftlichem Besitz im Bestand "Landesregierung".
Der Bestand hatte seit seiner Bildung größere Abgänge zu verzeichnen. 1884 wurden 53 Aktenbände an das Hauptstaatsarchiv Weimar abgegeben, überwiegend zur Vervollständigung des "Ernestinischen Gesamtarchivs". Im Jahr 1934 gingen die Akten zu Sachsen-Coburg und der Grafschaft Henneberg geschlossen an das Staatsarchiv Meiningen über, abgesehen von einigen wohl auf Versehen beruhenden Ausnahmen.
Der Bestand umfasst 1529 Akten. Er wurde im Zuge der Neuerschließung in den Jahren 2023 bis 2025 mit fortlaufenden Signaturen versehen. Außerdem wurde die Systematik überarbeitet. Umfangreiche Kategorien wurden mit Unterkategorien versehen und nach Möglichkeit Akten zu ähnlichen Sachverhalten an einer Stelle zusammengeführt.