Preface

Institutionsgeschichte

Mit der Errichtung des Ministeriums 1850 als vierte Abteilung geschaffene Abteilung der Finanzen wurde nach der Umgestaltung von 1858 als Finanzkollegium und nach der Neuerrichtung des Ministeriums 1868 als Abteilung der Finanzen weiter geführt und blieb auch nach 1918 im Schwarzburgischen Ministerium bzw. in der Gebietsregierung bestehen.
Der Bestand enthielt in großem Umfang noch ältere Kammerakten, die in der Ministerialabteilung als Vorakten weitergeführt wurden und daher auch in das bei der Ministerialabteilung angelegte Repertorium aufgenommen wurden. Andererseits sind bereits frühzeitig ältere Kammerakten aus dem Gesamtbestand an das Archiv abgegeben und dort in das "Geheime Archiv" bzw. in den Bestand "Kammer Rudolstadt" eingeordnet worden, sodass einzelne Untergruppen vollständig ausfallen.

Bearbeitungsgeschichte

Mit den Akten des Ministeriums Rudolstadt, Abteilung Finanzen wurden auch Ende des 19. Jahrhunderts angelegte Behördenrepertorien an das Archiv abgegeben. Diese Repertorien scheinen erst Jahrzehnte nach der Einrichtung der Registratur geschrieben worden zu sein, insofern in den einzelnen Rubriken die Nummerierung häufig nicht mit 1, sondern mit teilweise deutlich höheren Zahlen beginnt. In den Repertorien scheinen also nur die zum Zeitpunkt der Anlegung für den laufenden Betrieb benötigten Akten aufgeführt worden zu sein. So wurde beispielsweise im alten Repertorium unter XXIV A der Hinweis Akten "1 - 119 im Cammerarchive" eingetragen. Daher erklärt sich, dass einige Akten nicht in den Repertorien aufgeführt werden.
Die Repertorien beinhalten jedoch auch zahlreiche Akten aus der Zeit vor der Gründung des Ministeriums. Sie spiegeln insofern die Überlieferung des so genannten Kammeralarchivs wider. Eine den Provenienzen (Ministerium und Kammer) entsprechende Trennung des Kammeralarchivs hat (wenn man von dem stecken gebliebenen Versuch in den 1980er Jahren absieht) bisher noch nicht stattgefunden.
Vermutlich haben anlässlich der Übergabe der Unterlagen an das Landesarchiv Rudolstadt umfangreiche Kassationen stattgefunden. Ein erheblicher Teil der Unterlagen scheint jedoch auch an das Gesamtministeriums des sich neu bildenden Landes Thüringen nach Weimar abgegeben worden zu sein. Anhand der Repertorien lässt sich der Umfang der ursprünglichen Registratur auf 36.000 Aktenzeichen schätzen, davon dürften ca. derzeit sind noch Unterlagen zu ca. 5.900 Akten im Finanzministerium vorhanden, weitere 8300 Akten wurden dem Bestand Kammer Rudolstadt zugewiesen. Folglich wurde ca. 60 % des ursprünglichen Bestandes kassiert.

Die archivische Bearbeitung des Bestandes begann im Oktober 1971 mit der Provenienztrennung in den Repertorien zum Cameralarchiv durch Kennzeichnung der Akten vor 1850 (Kammer) und nach 1850 (Ministerium). Zwischen 2004 und 2008 wurden die Akten des Finanzministeriums aus dem Kameralarchiv herausgelöst und mit numerus currens umsigniert. Geichzeitig erfolgte eine Reinigung, Etikettierung und Kartonierung.


Quellen:
Staatsarchiv Rudolstadt Nr. 435 (Monatsberichte)