Preface

Zur Geschichte der Familie Nehrlich

Der erste in Erfurt nachweisbare Vertreter der Familie Nehrlich scheint Johann Andreas Nehrlich (1687-1774) gewesen zu sein. Sein Sohn Johann Carl Friedemann Nehrlich (1743-1808) war der Vater der Brüder Johann Theodor Nehrlich (1770-1816) und Johann Paul Nehrlich (1773-1814), die und deren Familien sich in dem Teil-Familiennachlass Nehrlich widerspiegeln.

Der Musiker Theodor Nehrlich verschwägerte sich durch Heirat mit Anna Christiana Rodatz (1780-1863) mit dieser Hamburger Familie, der Erfurter Postsekretär Paul Nehrlich wurde durch seine Heirat mit Johanna Rosina Augusta Häßler (1781-1861) Schwiegersohn des bekannten Komponisten Johann Wilhelm Häßler (1747-1822). Aus seiner Ehe ging der berühmte Maler Friedrich Nerly hervor.

Zu den Familien Nehrlich, Häßler und Rodatz gibt es genealogisch und personengeschichtlich ausgerichtetes Schrifttum, auf das an dieser Stelle verwiesen sei:
- Brück, Helga: Lebensstationen des Erfurter Musikers Johann Wilhelm Häßler (1747 bis 1822). Ein Beitrag zu seiner Biographie. In: Aus der Vergangenheit der Stadt Erfurt NF 3 (1987), S. 24-48.
- Dingedahl, Carl-Heinz: Die Familien Nehrlich und Häßler in Erfurt und in Hamburg. In: Zeitschrift für Niederdeutsche Familienkunde 56 (1981), S. 161-166.
- Klose Olaf: Die Familie Nehrlich in Hamburg. In: Zeitschrift für Niederdeutsche Familienkunde 43 (1968), S. 15
- Piper, Kurt: Organisten und Hofmusikanten unter den Nachkommen der Katharina Margaretha von Neuendahl. Zur Genealogie der Familien Rodatz und Marxsen. In: Zeitschrift für Niederdeutsche Familienkunde 40 (1965), S. 130133
- Piper, Kurt: Zur Genealogie der Erfurter Künstlerfamilie Nehrlich. In: Zeitschrift für Niederdeutsche Familienkunde 41 (1966), S. 13 f.
- Piper, Kurt: Zur Genealogie der Erfurter Künstlerfamilie Nehrlich - Ergänzungen -. In: Zeitschrift für Niederdeutsche Familienkunde 42 (1967), S. 106-108

Bestandsgeschichte

Der Teilnachlass, der jetzt unter der Signatur 5/110 N- 5 im Stadtarchiv Erfurt verwahrt wird, ist dem Stadtarchiv Erfurt am 7. April 1997 von Frau Friederike Christiane Koch aus Hamburg, welche in weiblicher Linie von Theodor Nehrlich und seiner Ehefrau Anna Christiana Rodatz abstammt, geschenkweise übergeben worden (Zugang 38/1997). Frau Koch hat sich aus Altersgründen von auf sie überkommenen Einzelstücken aus dem Nachlass ihrer Vorfahren getrennt und nach "Betreff" an Archive abgegeben (vgl. Schriftwechsel mit ihr in der Registratur des Stadtarchivs Erfurt unter 47.40.10 S. 10). Dabei sind an das Stadtarchiv Erfurt die Nehrlich-"Betreffe" abgegeben worden. Die Schriftstücke waren offenbar bewusst zu familiengeschichtlichen Zwecken gesammelt worden, und zwar von Carl Rodatz, einem Enkel von Carl Leopold Rodatz (1747-1817), dem Schwiegervater Theodor Nehrlichs. Insofern handelt es sich nicht um einen echten Nachlass oder um die Komposition von echten Teilnachlässen. Wie diese Sammlung von Einzelschriftstücken von Carl Rodatz, welcher kinderlos verstorben ist, auf Friederike Christiane Koch, die letzte Eigentümerin, gekommen ist, lässt sich nicht nachvollziehen.

Bearbeiterbericht

Bei der Ordnung des unechten Familien-Nachlasses Nehrlich ist so verfahren worden, als handele es sich um eine im Erbgang erfolgte Zusammenfügung von echten (Teil-)Nachlässen. Die Einzelstücke sind also nach privaten Registraturbildnern geordnet worden, als hätten sie sich bei deren Ableben in ihrem Nachlass befunden. Teile einer handschriftlichen Familiengeschichte, wohl von Caesar Cato Stuhlmann aufgrund der jetzt an das Stadtarchiv Erfurt gekommenen und vieler anderer Briefe verfasst, sowie ergänzendes Dokumentationsgut ist unter V. und VI. angefügt worden. Der Wortlaut aller Briefe ist abschriftlich auch in der genannten Familiengeschichte überliefert.