Preface
Hermann Funkler wurde am 20.05.1921 als Sohn einer Arbeiterfamilie in Großbreitenbach geboren. Sein Vater, Oskar Funkler, war zunächst Packer in einer der vielen Glasfabriken, die im Raum Ilmenau existierten. Später wurde der Vater Angestellter und war Mitglied der SPD. Seine Mutter, Elise Funkler, war ohne erlernten Beruf zunächst Hausfrau und später in der Landwirtschaft tätig. Von 1927 bis 1935 besuchte Hermann Funkler die Volksschule in Großbreitenbach. Von 1935 bis 1940 war er Lehrling und später kaufmännischer Angestellter in der Fa. Isolierflaschenfabrik Heinz Schmidt & Co. Großbreitenbach. Nach seiner Einberufung zum Reichsarbeitsdienst (RAD) und in den Kriegsdienst im Jahr 1941 wurde er bis 1945 in Artillerieeinheiten an verschiedenen Frontabschnitten eingesetzt, zuletzt als Unteroffizier. Von April bis Juni 1945 befand er sich in englischer Kriegsgefangenschaft in Österreich. Nach seiner Entlassung war er in der Stadtverwaltung seines Heimatortes Großbreitenbach als Angestellter tätig, kurze Zeit auch als Bürgermeister. Nach dem Besuch verschiedener Partei- und Verwaltungsschulen wurde er von der SED als 2. Sekretär der SED-Kreisleitung Ilmenau eingesetzt. Im Jahr 1955 wurde er im Alter von 34 Jahren zum 1. Kreissekretär der SED in Ilmenau berufen. Parallel absolvierte er ein Fernstudium an der Parteihochschule des Zentralkomitees der SED in Berlin. 1967 wurde er von dieser Funktion aus gesundheitlichen Gründen abberufen. Eine Abberufung war bereits 1966 wegen der Aufnahme eines Studiums am Industrieinstitut der TH Ilmenau geplant, das Hermann Funkler schließlich doch nicht begann. Dagegen nahm Funkler eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter und später als Parteisekretär an der TH Ilmenau auf. Von 1972 bis 1986 war er Direktor Kader und Bildung im VEB Elektroglas, später umbenannt in VEB Mikroelektronik "Friedrich Engels" Ilmenau. Mit Erreichung des 65. Lebensjahres ging er 1986 in den Ruhestand. Nach 1986 widmete er sich verstärkt der Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung im Ilmenauer Raum und war Vorsitzender der entsprechenden Kommission der SED-Kreisleitung Ilmenau. Nach der Überleitung der SED in die PDS blieb er dort aktives Mitglied und setzte seine Studien zur Erforschung zur Geschichte der KPD, SPD und SED in der Region fort. Gleichzeitig war er in der Vereinigung VVN-Bund der Antifaschisten Thüringen jahrelang engagiert. Er verstarb am 21.10.2006 im Alter von 84 Jahren in Ilmenau.
Der Nachlass Hermann Funkler im Umfang von 1,7 lfm wurde dem Staatsarchiv Meiningen von seinem Sohn, Jürgen Funkler, in drei Teilen 2006, 2007 und 2015 übergeben und im Sommer 2016 von Ronny Renner mit Augias 8.3. erschlossen.