Laufzeit

1924 bis 2009

Umfang

0,7 lfm., Fotosammlung

Findmittel

Datenbank

Inhalt

Manfred Thiele, 1929 in Mühlhausen geboren, bemüht sich seit seiner Zeit als Ortschronist der Stadt Mühlhausen in den Jahren 1990 bis 1994 um regionale Aufarbeitung der sowjetischen Besatzung der Nachkriegszeit. In seiner publizistischen Tätigkeit der Folgejahre beschäftigt sich Thiele vor allem mit Einzelschicksalen. So umfasst seine Sammlung zahlreiche Publikationen und Manuskripte wie beispielsweise das Heft "Der 'Fall Bockel' 1950 in Mühlhausen" (1998), den Aufsatz "Die Strafverfolgung von Tierärzten im DDR-Kreis Mühlhausen" (2004) und das Buch "VAE VICTIS. Mühlhausen unter sowjetischer Besatzungsdiktatur 1945-1953." (2004). Weiterhin ist Thieles Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Buchenwald zum sowjetischen Speziallager 2 (1945-1950) dokumentiert. Das Forschungsmaterial besteht aus den zugehörigen Korrespondenzen, Aufzeichnungen, Arbeitspapieren, Personendokumenten und Augenzeugenberichten. Ergänzt wird die Sammlung durch Zeitungsartikel zu Lesungen, Vorträgen und Rezensionen sowie seine Korrespondenz zur Einwerbung von Druckkostenzuschüssen.

Daneben enthält die Sammlung Thieles eine umfangreiche Materialsammlung zu Erika Riemann, Autorin des Buches "Die Schleife an Stalins Bart. Ein Mädchenstreich, acht Jahre Haft und die Zeit danach", welche vor allem aus Zeitungsartikeln besteht. Auch Thieles Initiative für einen "Gedenkgottesdienst für die Mühlhäuser Opfer kommunistischer Gewalt" im Jahr 2008 und dessen Scheitern ist in einer Dokumentation mit Konzept, Informationsmaterial und Briefwechseln überliefert.

Das Projekt welches das Wirken Thieles dominiert, ist die Erstellung einer "Namensliste der Bürger, die von 1945 bis 1952 durch Willkürakte der sowjetischen Besatzungsmacht ums Leben kamen". Diese biografische Forschungsleistung umfasst in Stadt und Kreis Mühlhausen bisher über 500 Personen.