Bestandssignatur

5-97-2051

Laufzeit

1878 - 2013

Umfang

0,1 lfm Akten (7 AE)

Findmittel

Datenbank

Inhalt

Heinrich von Babo wurde 1897 in Düsseldorf geboren. Nach seinem Abitur wurde er 1916 zum Heer einberufen (u. a. Fronteinsatz 1917), aus dem er 1918 wieder entlassen wurde. Anschließend hatte er Anstellungen bei der Waagenfabrik Düsseldorf Eller, bei der Rheinmetall AG in Düsseldorf und bei der Firma Opel in Rüsselheim, bevor er von 1922 bis 1925 sein Studium zum Maschinenbau an der TU Darmstadt absolvierte. Während der folgenden zwei Jahre war er beim Aufbau der "GESOLEI" (Große Ausstellung Düsseldorf 1926 für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen) beschäftigt. In der Zeit von 1927 bis 1933 war er als Sachbearbeiter beim Arbeitsamt Düsseldorf tätig. Aufgrund seiner politischen Einstellung gegen das Naziregime und einer kurzen Verhaftung durch die Nazis verlor er, zusammen mit damaligen KPD-Funktionären, seinen Arbeitsplatz. Ab 1933 bis Ende 1945 war er bei verschieden Firmen als Werkzeugvertreter beschäftigt, wo er u. a. eine eigene Firma (Firma von Babo & Co.) in Zella-Mehlis besaß. Hier entwickelte er das Babo´sche Schnellbauverfahren. Von Winter 1945 bis Frühjahr 1946 war er Mitglied der KPD. Dadurch ergaben sich Anfang 1946 in Weimar Kontakte zu Ministerpräsident Werner Eggerath (*1900, † 1970) und Innenminister Ernst Busse (* 1897, † 1952). Nach der Enteignung des Flick-Konzerns wurde Heinrich von Babo Chefdirektor des in der SBZ liegenden Unternehmensteils Maxhütte Unterwellenborn.

Unter Babos Leitung gelang es, die Produktion zu erhöhen sowie den Tagesausstoß von Roheisen bedeutend und nachhaltig zu verbessern. Außerdem errichtete er eine Sozialabteilung, ließ technische Kontrollen und Werkschulungen durchführen. Im Mai 1947 wurde sein Förderer Ernst Busse als Innenminister entlassen. Dieser starb 1952 in Workuta. Am 31. Mai 1947 wurde Heinrich von Babo festgenommen. Ihm wurden Wirtschaftssabotage, Veruntreuung von Geldmitteln des Werkes zur privaten Entwicklung eines von ihm erfundenen Schnellbauverfahrens, Veruntreuung von Tabakwaren und durch unerlaubte Kompensationen begangenes fortgesetztes Wirtschaftsverbrechen zur Last gelegt. Er befand sich bis zum 22. April 1948 in Gera und im Landgerichtsgefängnis Rudolstadt in Untersuchungshaft. Das Landgericht Rudolstadt verurteilte ihn am 7. Mai 1948 zu einer einjährigen Haftstrafe und einer Geldstrafe von 5000 Mark.

Nach seiner Entlassung floh er mit seiner Frau und seinem Sohn im Juni 1948 nach Düsseldorf. Dort war er wiederum als Werkzeugvertreter und später als Angestellter bei der Sozialgerichtsbarkeit der Bezirksregierung Düsseldorf beschäftigt, bevor er im Oktober 1962 in den Ruhestand ging. Von Juni 1948 bis zu seinem Tod am 18. September 1970 in Düsseldorf war er SPD-Mitglied.

Aufgrund einer Verfügung des Nachlassgebers darf der Bestand, der aus "persönlichen Aufzeichnungen" besteht, nicht vor dem Jahr 2041 geöffnet werden.

Inhalt

Prozess gegen Heinich von Babo.- Korrespondenz des Sohnes mit dem Geschichtsverein Maxhütte Unterwellenborn.